Gelsenkirchen. . Ein Catering-Betrieb liefert vorgekochte Speisen, die in acht Mensen erwärmt werden. Bei der Schulverpflegung muss knallhart kalkuliert werden.

Acht Gelsenkirchener Schulen werden durch den Schul- und Kindergartencatering-Service der „Stattküche“ Bottrop beliefert. Bei diesen Schulen gilt das „cook & chill“-Verfahren.

„Wir liefern das Essen nicht warm an. Das Essen wird zu 85 Prozent vorgekocht und vorgegart und im Anschluss auf unter drei Grad herunter gekühlt“, erklärt Philipp Krins, Mitglied der Geschäftsleitung des Catering-Betriebs in Münster. Dort befindet sich die Zentrale des Dienstleisters. Erst dann werden die Speisen zu den einzelnen Schulen geliefert und dort in sogenannten Kombidämpfern, die man sich wie einen überdimensionalen Backofen vorstellen kann, erwärmt.

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„Dadurch bleibt das Essen frischer, als wenn es über längere Zeit erwärmt wird. Außerdem kann das Essen so zeitunabhängig ausgegeben werden“, fährt Krins fort. Zwei Verfahren zur Wahl der Speisen gäbe es, abhängig je nach Schule.

Salatstation zur Selbstbedienung

Für die Gesamtschule Buer-Mitte und die Gesamtschule Horst gilt das sogenannte „Smart Eating“. Beim „Smart Eating“ können die Schüler ihre Mahlzeiten nach Herzenslust durch ein Buffet selbst zusammenstellen. Anlaufpunkte für Soßen, Sättigungsbeilagen wie Reis, Nudeln oder Kartoffelprodukte, Beilagen sowie eine Salat- und eine Dessertstation mit Quarkspeisen und Frischobst stehen den jungen Menschen dann zur Selbstbedienung zur Verfügung.

Auch Aufräumen und Spülen gehört mit zu den Schülerdiensten an der Evangelischen Gesamtschule Bismarck. Der Betrieb läuft in Eigenregie.
Auch Aufräumen und Spülen gehört mit zu den Schülerdiensten an der Evangelischen Gesamtschule Bismarck. Der Betrieb läuft in Eigenregie. © Martin Möller

In der Praxis sehr flexibel

„Dadurch sind die Schüler sehr flexibel und müssen sich im Vorfeld nicht entscheiden“, erklärt Krins. Auch über die Portionsgröße können die Schüler selbst entscheiden, wodurch weniger Lebensmittel im Müll landeten. Pro Schule würden bei diesem System durchschnittlich täglich 200 Menüs in Gelsenkirchen ausgegeben werden.

Anders ist es bei diesen Schulen: Grillo-Gymnasium, Gauß-Gymnasium, Gertrud-Bäumer-Realschule, Schalker Gymnasium, Ricarda-Huch-Gymnasium, Mulvany Realschule, Leibniz-Gymnasium und Schulzentrum Goldbergstraße. Vorab kann sich jeder Schüler und jede Schülerin zwischen zwei Menüs entscheiden und das Essen online vorbestellen. Bestellschluss sei der vorherige Werktag. „Die Bestellungen fallen von Schule zu Schule und abhängig vom jeweiligen Tag anders aus.“

An der Ev. Gesamtschule helfen Schüler bei der Essensausgabe sowie beim Tisch- und Spüldienst. Diese Aufgaben von Klassen übernommen.
An der Ev. Gesamtschule helfen Schüler bei der Essensausgabe sowie beim Tisch- und Spüldienst. Diese Aufgaben von Klassen übernommen. © Martin Möller

Preislich besteht bei der Menüwahl im Gegensatz zu der Buffet-Variante „kein gravierender Unterschied“ für die Schulen. Während die Menü-Auswahl im Abo 3,49 kostet, beträgt die Summe für die Smart-Eating-Variante im Abo 3,59 Euro. 20 Cent müssten zugesteuert werden, wenn es sich um eine Einzelbestellung handelt. Wenn das Kind mal doch keine Zeit hat, um mit Abo sein Essen in der Schule zu sich zu nehmen, ist auch eine frühzeitige Abbestellung vorab möglich.

Vegan ist bislang kein Thema

Nach Darstellung von Philipp Krins verzichte man beim Kochen auf Schweinefleisch. Die Gründe dafür seien die Rücksichtnahme auf die Religionszugehörigkeit und Ernährungsstandards. Vegetarisches Essen wird mittlerweile an allen Schulen angeboten, veganes Essen sei bisher allerdings noch „kein Thema“ in den Gelsenkirchener Schulen, weil es bisher keine Nachfrage gibt.