Gelsenkirchen. 22 Händler und Hunderte Besucher füllen den Heinrich-König-Platz. Manchen ist es vor den Ständen zu eng. Die Händler stimmt der Start zufrieden.

  • Premiere auf dem Heinrich-König-Platz: Gelsenkirchen hat wieder einen zweiten Feierabendmarkt
  • 22 Händler und Hunderte Besucher kommen zum Auftakt und sorgen für drangvolle Enge
  • Auf den letzten Drücker bekommen zwei Geschäftsleute noch Ausschankgenehmigungen

22 Händler, ein breites Angebot von Antipasti über Blumen, von Honig und Räucherfisch bis zu edlem Fleisch und Weinausschank, dazu Gedränge und bestens gefüllte Biertisch-Garnituren unter Schirmen und Pavillons. Das alles überstrahlt von milder Abendsonne. Macht in Summe: gehobene Stimmung und glückliche Geschäftsleute, die ordentlich Kundenzuspruch in der Budengasse vor der evangelischen Altstadtkirche spüren.

Eng ging es zu auf dem Heinrich König Platz. 22 Händler und Hunderte Besucher kamen zur Premiere.
Eng ging es zu auf dem Heinrich König Platz. 22 Händler und Hunderte Besucher kamen zur Premiere. © Joachim Kleine-Büning

Der Feierabendmarkt versprüht zur Premiere auf dem Heinrich-König-Platz Feierlaune. Zumeist zumindest. Denn einige hatten kurz nach dem Start „einen ordentlich dicken Kragen. Abstimmungsprobleme“, so ein Geschäftsmann aus Buer, habe es mit der Verwaltung gegeben. Aktuelle Genehmigungen für den Alkoholausschank konnten beide Ständen nicht vorlegen. Das Ordnungsamt beendete den Betrieb. Es dauerte gut eine Stunde, bis sich die Wogen glätteten.

Florian Naroda verkauft geräucherte Forellen und Aale auf dem Gelsenkirchener Feierabendmarkt. Schon in der Neustadt war er beim ersten Markt-Versuch dabei.
Florian Naroda verkauft geräucherte Forellen und Aale auf dem Gelsenkirchener Feierabendmarkt. Schon in der Neustadt war er beim ersten Markt-Versuch dabei. © Joachim Kleine-Büning

„Wir haben noch einen rechtmäßigen Zustand herstellen können“, sagt Rechtsdezernent Christopher Schmitt, der am Feierabend noch höchst aktiv wurde. Wie auch immer: Am Ende wurde für den Abend einen Ausnahmeregelung gestattet. Der Rest, hieß es, werde jetzt - auch intern zwischen Marktveranstalter Gelsendienste und Verwaltung – geklärt.

„Der Standort ist sehr gut, mitten im Lauf“

Wer vom Start weg im Geschäft war, war zufrieden: „Der Standort ist sehr gut, mitten im Lauf. Es sind viele Händler hier. Ich hoffe, die meisten bleiben“, sagt Marco Krüger. Sein „Edles Fleisch“ verkauft er in Buer, auch ab 2014 beim Feierabendmarkt-Versuch in der Neustadt war er dabei – und der einzige, der über zwei Jahre durchhielt. Nun ist er zwar optimistisch, aber auch ein wenig vorsichtig: „Für den Anfang ist das ein sehr guter Tag. Man muss die Zukunft abwarten. Ich hoffe, die meisten Händler bleiben.“

© Joachim Kleine-Büning

Christian Jansen wendet in hoher Schlagzahl Reibekuchen und Frikadellen, um Bestellungen abzuarbeiten. 17 Jahre lang war er auf dem Altstadt-Markt. Doch dort war für Jansen kein Geschäft mehr zu machen. „Ich finde den Ort hier sehr gut und zentral. Das wird gut angenommen. Viele unserer alten Stammkunden haben uns schon erwartet.“

Händlerfahrzeuge stehen auf dem Platz

Florian Naroda hängt aufgereihte Forellen frisch in den Ofenrauch. Die Nachfrage ist gehörig. „Mein Eindruck? Super. Ich denke, das wird sich durchsetzen, das läuft“, ist der Händler nach der ersten Geschäftsstunde überzeugt. „Nur ein bisschen Platz mehr wäre gut.“ Damit spricht er an, was auch einige Marktbesucher umtreibt: „Viel zu eng hier, mit einem Rollator kommt man ja gar nicht durch“, ärgert sich eine Frau. Eine andere moniert die zentral abgestellten Händlerfahrzeuge. „Findet sich denn dafür nicht ein besserer Platz?“

Alternative für den Margarethe-Zingler-Platz

Andere kritisieren den Standort selbst, würden den Markt lieber deutlich zwischen beide Kirchen rücken. Ursel und Klaus Wiener ist es auch ein wenig eng. Doch das ist es nicht, was sie beschäftigt. Sie sorgt der Hauptmarkt im Blick. Der kümmere auf dem Margarethe-Zingler-Platz vor sich hin, sei einfach nur noch traurig. „Wenn man den hier hin verlegt, das würde wahrscheinlich laufen.“

Markt-Musiker: Mr. Mambo unterhielt zur Premiere international.
Markt-Musiker: Mr. Mambo unterhielt zur Premiere international. © Joachim Kleine-Büning

Enger wirkt voller und suggeriert Masse. Nach diesem Prinzip hat Gelsendienste den Markt „wie einen Knochen“ gebaut und laut Siegbert Panteleit an beiden Kopfseiten Gastronomie platziert, die sich in die Stadt öffnet. Die Ausrichtung zur Ebertstraße wurde bewusst gewählt, weil sich der Markt dort auch nicht verliert, wenn im Winter weniger Händler teilnehmen. Die Marktpremiere war ein Anfang mit Lerneffekt, betont Gelsendienste. In der Praxis werde man bei der Aufstellung sicher noch nachjustieren. „Wir müssen erst mal sehen, wie sich das alles etabliert“, sagt Wilhelm Weßels von Gelsendienste.

Zwei Feierabendmärkte in der Stadt

Mittwochs von 16 bis 20 Uhr soll es den Feierabendmarkt auf dem Heinrich-König-Platz nun geben. Donnerstags bleibt der Feierabendmarkt in Buer auf der Domplatte.