Gelsenkirchen. . Der Verein Ziegenmichel hat an der Kinderburg den ersten Bauabschnittdes Demenz- und Sinnesgartens umgesetzt. Weitere Umbauten folgen.
Auf dem „Ziegenmichel“-Hof im Gesundheitspark Nienhausen hat sich in letzter Zeit einiges getan: An dem außerschulischen Lernort „Kinderburg“ mit zwei Spielplätzen und den sogenannten „Essbaren Gärten“ wurde jetzt mit Unterstützung der Stadt ein weiteres Projekt verwirklicht. Der erste Bauabschnitt eines Sinnes- und Demenzgartens ist nun fertiggestellt worden.
Kleine Beete mit bunten Blumen findet der Besucher hier genauso vor wie Holzkästen, bepflanzt mit schmackhaften Kräutern oder wohlriechenden Gewächsen. Ein Sitzbereich mit hölzernen Bänken und Tischen auf einer Rasenfläche sowie ein stabiles Holzhäuschen im Eingangsbereich bilden weitere Bestandteil der Ruheoase mitten in der Natur. Pflanzen zum Riechen, Schmecken, Fühlen und Sehen gehören genauso zum Konzept des Gartens wie die Bücher und Brettspiele, die sich der Besucher in der Holzhütte ausleihen kann. Durch die aktive Nutzung mit den vorhandenen Mitteln sollen sensorische Fähigkeiten gefördert werden.
Garten mit Schutz und Freiraum
„Gerade für Senioren und für Menschen mit Demenz bietet der Garten einen Erholungsort mit einigen Freizeitmöglichkeiten“, erklärt Stefanie Tietze, die auf dem Ziegenmichelhof für die Projektkoordination verantwortlich ist. Die fertige, ganzheitlich in sich geschlossene Fläche bietet einen geschützten Raum, der jedoch von allen Seiten einsehbar ist. Er grenzt direkt an einen der Spielplätze. „Dadurch erhoffen wir uns auch, dass junge und ältere Generationen in Kontakt treten und sich austauschen können. Gerade älteren Menschen hilft das, um sich auch an frühere Zeiten zu erinnern“, so Tietze.
Weitere Umbaumaßnahmen
Michael Lorenz, der Vorsitzende des Vereins, auch bekannt als „Ziegenmichel“, bezeichnet den fertiggestellten Teil als „Herzstück“ des Demenz- und Sinnengartens, der als Anlaufpunkt für Besucher dienen soll. Eine weitere Fläche im hinteren Teil des Grundstücks – insgesamt an die 4000 Quadratmeter groß – soll in den nächsten zwei Jahren umgebaut werden. „Dort, wo sich derzeit noch Rasen befindet, ist ein Rundweg mit verschiedenen Stationen geplant“, sagt der Vereinsvorsitzende. Das Projekt „Ziegenmichel“ wird durch die Stadt Gelsenkirchen finanziert mit einer unbefristeten Laufzeit. In der integrativen Einrichtung arbeiten insgesamt 16 Menschen, darunter fallen auch sechs Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung.
Öffnungszeiten und Angebote
Täglich steht der Garten allen Bürgern zwischen zwölf und 18 Uhr offen. In regelmäßigen Abständen werden angeleitete thematische Nachmittage vom Ziegenmichel e.V. angeboten, die von den Senioren kostenlos genutzt werden können. Zwei offenene Angebote sind bereits geplant. Am Donnerstag, 1. Juni, lädt der „Ziegenmichel“-Hof zum „Sonnenblumentag“. Bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen wird dann gemeinsam nach Lust und Laune gepflanzt und umgetopft. Zum „Insektentag“ sind Senioren am Donnerstag, 29. Juni, eingeladen. Gemeinsam wird dann das Bienenhotel umgestaltet. Beide Termine finden jeweils in der Zeit von 15 bis 17 Uhr statt.