Gelsenkirchen. . Leserin Simone Tautz feierte ihren 28. Geburtstag beim Finalspiel im Parkstadion. Nach Mailand reiste sie mit Vater und Kollegin im Nachtzug.
- Leserin Simone Tautz feierte ihren 28. Geburtstag beim Finalspiel in der Nordkurve im Parkstadion
- Zum Rückspiel nach Mailand reiste die Sachbearbeiterin mit Vater und Arbeitskollegin im Nachtzug
- Vor dem Spiel ging es in Mailand auf einen Markt zum Schuhe und Klamotten kaufen
Als Schalke 04 im Halbfinale der Uefa-Pokal-Saison 1996/1997 Teneriffa schlug, war für Schalke-Fan und Dauerkarteninhaberin Simone Tautz klar, dass sie am 7. Mai, dem Tag des Finalhinspiels, im Parkstadion sein wird und im Anschluss erst sehr spät den Polterabend ihrer Freundin Kerstin besuchen kann. „Sie war es gewohnt, dass Schalke an erster Stelle stand und reagierte verständnisvoll“, erzählt Tautz.
Der 7. Mai ist unvergessen geblieben
Bis heute ist der 7. Mai 1997 für Simone Tautz unvergessen geblieben. Die WAZ-Leserin hat an diesem Tag ihren 28. Geburtstag gefeiert und musste vor dem Heimspiel gegen Mailand noch ihrer Arbeit als Sachbearbeiterin der Deutschen Bahn im Bahnhof Oberhausen nachgehen. „Nach einer kurzen Gratulationsrunde stürmte ein Kollege in mein Büro und sagte ‘Dich frage ich zuerst, weil du heute Geburtstag hast. Der Jörg hat vier Karten für das Rückspiel in Mailand übrig, aber er muss bis heute Mittag Bescheid wissen’“, beschreibt Tautz, „nach zwei kurzen Telefonaten habe ich drei Karten genommen. Die vierte Karte blieb gefühlt nur 30 Sekunden über.“
In dieser Saison war Tautz erstmalig Dauerkartenbesitzerin. Gemeinsam mit ihrem Vater Werner Schultz und ihrer Arbeitskollegin Tanja Christoffer stand sie in der Nordkurve des damaligen Parkstadions und fieberte mit den Knappen mit. So auch beim Finalhinspiel. „In der zweiten Halbzeit begann es zu regnen und mit dem jedem Tropfen stieg die Stimmung, die Marc Wilmots mit seinem Tor zum Überschäumen brachte“, erinnert sich Tautz. „Klatschnass und total aufgedreht kam ich daher auf dem Polterabend an.“
Nach Mailand mit dem Nachtzug
Zum Rückspiel nach Mailand fuhr Simone Tautz gemeinsam mit ihrem Vater und der Arbeitskollegin im Nachtzug. In Mailand angekommen, besuchte das Trio einen Markt, um sich etwas Zeit zu vertreiben. Dort kauften sich Simone Tautz und Tanja Christoffer Kleidung und Schuhe, während sich Vater Werner Schultz mehr für die zahlreichen Essensstände interessierte. Mit der Straßenbahn ging es schließlich ins Stadion. „Bei der Sicherheitskontrolle mussten wir unsere prall gefüllten Taschen öffnen“, erzählt die mittlerweile 48-Jährige, „als dem Carabinieri ein paar neue Schuhe entgegenpurzelten, winkte er nur noch ab und uns durch.“
„Der Jubel war unglaublich“
Die Stimmung im Stadion beschreibt Simone Tautz als unglaublich, erst in der 85. Minute, als Zamorano das Tor für Inter schoss, setzte sich das Trio erstmalig auf seine Plätze. Beim Elfmeterschießen hielt es aber niemanden mehr auf den Sitzen. „Vor uns drehte sich ein Fan zu uns um, weil er es nicht sehen konnte. Wir haben versucht, ihn zu überzeugen, sich umzudrehen, weil wir wohl ahnten, dass es Tore für die Ewigkeit werden, aber haben es nicht geschafft. Der Jubel war unglaublich.“
Anstoßen mit den Schalkebechern
Weil sie keine Übernachtung in Mailand gebucht hatten, machte sich die kleine Reisegruppe schnellstmöglich auf den Weg zum Bahnhof, um den letzten Zug noch zu erwischen. „Glücklicherweise verzögerte der Zugbegleiter die Abfahrt des letzten Zuges um mehrere Minuten, weil immer noch Menschen angelaufen kamen“, beschreibt Tautz die Situation am Bahnhof. Im Zug wurde dann schließlich auf den Sieg angestoßen: „Der Nachbar meiner Eltern hat meinem Vater in weiser Voraussicht eine Flasche Sekt und Becher mit Schalke-Logo mitgegeben.“
Die WAZ sucht Ihre Uefa-Pokal-Erinnerung
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