Gelsenkirchen. . Im Nordsternpark investiert die Müller-BBM Holding 15 Millionen Euro in einen Neubau für bis zu 120 Spezialisten für Akustik und Bauphysik.
- Zwei Standorte hat die Müller-BBM Fruppe bereits im Nordsternpark. Jetzt baut sie einen neuen Firmensitz
- Investiert werden 15 Millionen Euro – in Büros und ein Technikum für Akustik, Lärmschutz und Bauphysik
- OB Baranowski würdigt Entscheidung als klares Bekenntnis des Unternehmens zu Gelsenkirchen
Selten dürfte ein Unternehmen eine „Fehlinvestition“ besser verkraften als in diesem Fall: Vor fünf Jahren hat Harald Förster in seiner Funktion als Geschäftsführer der Nordsternpark GmbH die Brachfläche an der Fritz-Schupp-Straße als Parkplatz herrichten lassen, um eine Übergangsnutzung zu schaffen. Die ist nun Geschichte.
Eine ausgekofferte Baugrube zeichnet bereits die Umrisse eines Neubaus ab. U-förmig wird er dreigeschossig angelegt. 3600 Quadratmeter Nutzfläche sind geplant: für Büros, für Mess- und Prüfbereiche in einem Technikum. Der Bauherr: Die Müller BBM-Holding AG.
Ein Unternehmen mit „eher bayerischer DNA“
Zumindest für den symbolischen ersten Spatenstich, durfte sich Förster trösten, war der Grund also bestens bereitet, als Montag der Vorstandsvorsitzende Norbert Suritsch und Stadtvertreter den offiziellen Baustart zelebrierten und allseits eine „Revier-Erfolgsgeschichte“ in Verbindung mit einem Unternehmen mit „eher bayerischer DNA“ feierten.
Die Spezialisten für Akustiklösungen vom Schallschutz für Industrieanlagen bis zum Konzertsaal, für Anlagenbau, Luftreinhaltung, Messung und Beratung haben eine beachtliche Erfolgsgeschichte hingelegt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Planegg bei München beschäftigt über 1200 Mitarbeiter und macht rund 165 Millionen Euro Umsatz, im Nordsternpark ist aus einer Dreimann-Niederlassung in 17 Jahren ein Standort mit zwei BBM-Töchterfirmen, aktuell gut 40 Beschäftigten und zunehmendem Raumbedarf gewachsen. Neben dem Vivawest-Neubau und dem Parkhaus wird die Holding nun ihren zweitgrößten deutschen Standort aufbauen und insgesamt vier Tochterfirmen mit aktuell rund 90 Mitarbeitern unter einem Dach vereinen. Die beiden Sitze in Dortmund und Mülheim Ruhr werden dafür aufgegeben.
Unternehmenssitz für wegweisende Ingenieur-Büros
„Es gibt kein stärkeres Bekenntnis eines Unternehmens zum Standort, als dauerhaft zu bauen uns selber zu investieren“, würdigte Oberbürgermeister Frank Baranowski das Engagement. Er sieht den Erfolg des Konzerns als Teil des erfolgreichen Strukturwandels, der sich im Nordsternpark vollzogen habe – eben vom Zechenstandort zum Unternehmenssitz für wegweisende Ingenieur-Büros bis zur Zentrale des Wohnungsriesen Vivawest, angedockt an einen weiträumigen Park. Für den OB ist das „Profil dieses Standorts mittlerweile so geschärft, dass das Interesse am Nordsternpark sehr stark ist.“
Neubau bezugsreif im 3. Quartal 2018
Förster wird das als Geschäftsführer der Nordsternpark GmbH entgegenkommen. hat er doch spätestens ab dem 3. Quartal 2018 zwei bisherige BBM-Standorte zu vermarkten. Gelsenkirchen wird laut Suritsch für die Holding „sehr wichtig für die Bereiche Anlagenbau und Schallschutz. Um das ambitionierte Raumkonzept umzusetzen, ist man buchstäblich bis an die Grenzen gegangen. „Wir haben die letzten Quadratmillimeter an Baurecht ausgeschöpft“, sagt der Vorstandschef. Die 15-Millionen-Euro-Investition ist auf weiteres Wachstum ausgelegt. Der Neubau bietet Platz für rund 120 Beschäftigte.