Gelsenkirchen. . Der Ostermarsch Rhein/Ruhr stand unter dem Motto „Nein zu Krieg und Terror“. Zwischenstopp in Gelsenkirchen war das Mahnmal im Stadtgarten.

Der Ostermarsch an Rhein und Ruhr stand in diesem Jahr unter dem Motto „Nein zu Krieg und Terror! Nein zur weiteren Aufrüstung Deutschlands und der EU!“ Er zog sich in Etappen über das gesamte Wochenende, startete am Karfreitag in Gronau und endete gestern in Dortmund. Am Ostersonntag stand die Fahrrad-Etappe von Essen nach Bochum auf dem Programm. Die Oster-Marschierer, die an diesem Tag also eigentlich Oster-„Radler“ waren, machten auch in Gelsenkirchen Station.

Um kurz nach halb zwölf trafen sie auf ihren Fahrrädern, die mit bunten Luftballons geschmückt waren, im Stadtgarten ein und wurden dort mit Applaus empfangen.

„Gewalt in Syrien stoppen“

200 Friedensfreundinnen und -freunde hatten sich am Musikpavillon versammelt, um mit den Oster-Marschierern gemeinsam ein Zeichen gegen Krieg und Terror zu setzen. Große Plakate mit Botschaften wie „Krieg ist ein Verbrechen“, „No War“ und „Gewalt in Syrien stoppen“ wurden vor der Bühne an der Zeppelinallee aufgestellt. Besucher hatten die Möglichkeit, an den Ständen der vertretenen Organisationen, wie beispielsweise dem Friedensforum, Informationen einzuholen.

Mitorganisator und Mitglied des Friedensforums Gelsenkirchen, Leo Kowald, erklärt das diesjährige Motto: „Unsere Hauptforderung ist in diesem Jahr etwas allgemeiner: Wir brauchen eine neue Politik“, sagt Kowald. Die Aufforderungen sind klar: Stopp sämtlicher Auslandseinsätze der Bundeswehr, Einstellung aller Rüstungsexporte, Abzug der US-Atomwaffen vom Standort Bücher sowie das Verbot von Bundeswehrwerbung.

Für einige war der Marsch eine Premiere

Für Christoph Jörg ist es bereits das sechste Mal, dass er an dem Ostermarsch teilnimmt. „Seit 2012 radle ich schon mit. Meine Motivation und Überzeugung ist ganz klar, dass sich Deutschland abrüstet und lieber mit Konfliktparteien sprechen soll, anstatt Krieg zu führen“, sagt er.

Uli Sander, Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des NS-Regimes, bei seiner Rede am Sonntag im Stadtgarten Gelsenkirchen. Sander spricht zu den Teilnehmern des Ostermarsches, die im Stadtgarten Station machen.
Uli Sander, Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des NS-Regimes, bei seiner Rede am Sonntag im Stadtgarten Gelsenkirchen. Sander spricht zu den Teilnehmern des Ostermarsches, die im Stadtgarten Station machen. © Joachim Kleine-Büning

Unter den Marschierern gab es auch Teilnehmer, für die es eine Premiere war. „Ich finde es sehr wichtig, dass man sich vernetzt und eine starke Gemeinschaft bildet, denn eigentlich entsteht Politik von unten. Es ist wichtig, dass man sichtbar ist“, sagt eine Frau, die das erste Mal dabei ist.

Kranzniederlegungund Schweigeminute

Nach einer kurzen Pause ging es zu Fuß weiter zum Mahnmal, das an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert. Dort wurde ein Blumenkranz abgelegt und eine Schweigeminute gehalten.

Kurz darauf sprach der Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), Uli Sander, zu den Anwesenden: „Der Ostermarsch steht immer für den Frieden und zum Gedenken an die Opfer“. Er forderte darüber hinaus zum Aufstand gegen die heutige Politik auf.