Gelsenkirchen. Mit der Bundesgartenschau 1997 begann eine Erfolgsgeschichte: Nach der Zeche blühte das Nordsternareal richtig auf. Im Mai wird gefeiert.

  • Am 19. April 1997 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Nordstern die Bundesgartenschau eröffnet
  • Es war der Anfang einer Erfolgsgeschichte des Strukturwandels. Ohne Buga würde es Vivawest hier nicht geben
  • Im Mai steigt im Nordsternpark das Fest „20 Jahre Buga“. Dafür ist Buga-Maskottchen Valentin wieder unterwegs

Das Kostüm von Raupe Valentin darf getrost als historisch bezeichnet werden. Am 19. April 1997 begrüßte das Riesenmaskottchen die Gäste der Bundesgartenschau im Nordsternpark, allen voran den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog und NRW-Ministerpräsident Johannes Rau (SPD). Es war der Beginn einer ungeahnten Erfolgsgeschichte.

Erst vier Jahre zuvor, am 11. Februar 1993, war der letzte Förderwagen auf der Zeche Nordstern vom Band gelaufen. Nachdem Essen als ursprünglicher Buga-Ort 1997 abspringen musste, „war man in Gelsenkirchen so mutig zu sagen: Wir machen das, auf dem Zechengelände“, erinnert Oberbürgermeister Frank Baranowski heute. „Die Buga war ein Glücksfall für uns, der Auftakt einer Erfolgsgeschichte des Strukturwandels.“ 1300 bis 1500 Menschen arbeiten heute hier. Baranowski: „Es gibt nicht viele Zechen-Standorte, die so eine Bilanz vorweisen können.“

Freizeit, Tourismus, Kultur und Naherholung

Dabei ist der Nordsternpark noch viel mehr, als ein moderner Unternehmensstandort. Freizeit, Tourismus, Naherholungsgebiet, Kanalbühne, ein Standort für Kultur und – auch durch das Angebot des Heiner’s – Wellness. Apropos Heiner’s. Auch dessen Geschichte begann mit der Buga im alten Magazin der Zeche Nordstern. Und hier sitzen heute die Organisatoren des großen Festes „20 Jahre Buga“ am Wochenende 6./7. Mai im angenehmen Businesshotel-Ambiente und blicken zunächst zurück auf die Entwicklung des ehemaligen Zechenareals. „Ohne die Buga wäre Vivawest heute nicht hier“, meint der OB – und liebäugelt schon mit der IGA 2027, in die sich der Nordsternpark mit seinen grünen Hügeln rund um die erhaltene Industriekulisse einfügen soll.

Vivawest saniert den alten Förderturm

Vivawest-Geschäftsführer Ralf Giesen bestätigt das. Die Buga habe bei Vorgänger THS erst die Idee ausgelöst, sich hier anzusiedeln. Heute sieht sich Vivawest der Industriekultur, die das Unternehmen beherbergt, verpflichtet. Der alte Förderturm muss aufwendig von Rost und Farbe befreit und neu gestrichen werden. Etwa ein halbes Jahr werden die Arbeiten dauern, die nach Giesens Worten rund 900 000 Euro kosten.

Auch Stefan Eismann kann für die Gelsenkirchener gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (ggw) als Vermieter nur Gutes berichten. „Wir haben hier eine Marke etabliert.“ Jüngste Erfolgsmeldungen: Seit zwei Monaten ist Greenfit vor Ort, ein großes Inkasso-Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern will sich ansiedeln. Gemeinsam mit dem Stadtmarketing wollen die Akteure am 6./7. Mai mit einem bunten Fest die Menschen in den Nordsternpark locken.

20 000 Blumensamentütchen „AufGEblüht“ liegen schon bereit.

DieLochis und die NPW bespielen das Amphitheater

Das Geschichtsforum Nordsternpark wird am Samstag, 6. Mai, um 11 Uhr vor dem Vivawest-Gebäude die Flagge hissen und damit das zweitägige Fest ganz offiziell einläuten. Schlag auf Schlag geht es dann weiter mit Unternehmensbesichtigungen, einer Blumen- und Gartenschau, Angeboten im Kinderland des Ziegenmichel, einem Volleyballturnier für jedermann, Musik ...

Gutes Stichwort: Auf der Großen Bühne des Amphitheaters stehen um 15 Uhr DieLochis – ganz umsonst und draußen können die Fans der angesagten YouTube-Stars die Zwillinge feiern, die aktuell nur knapp am Echo vorbeigeschrammt sind. Es folgt der Nefes-Chor und die Neue Philharmonie Westfalen unter dem Motto „NPW goes Disco“. Gegen 21.45 läuten Feuershow und Höhenfeuerwerk das Ende von Tag 1 ein.

Eurofighter Anderbrügge und Büskens feiern mit

Der Sonntag bietet auf der kleinen Bühne im Amphitheater ein Non-Stop-Programm mit Fußball-Freestyler Mehmetcan Örücü und Nina Windmüller, Interviews mit Zeitzeugen, dem TanzExpress, Volker Rosin oder einer Talkrunde mit den Eurofightern Ingo Anderbrügge und Mike Büskens.

Das Programm auf einen Blick auf: www.gelsenkirchen.de