Gelsenkirchen. Die 17. Gelsenkirchener Schultheater gingen nach fünf erfolgreichen Tagen im Consol Theater zu Ende. Eine Reise durchs Reich der Fantasie.

  • Die 17. Gelsenkirchener Schultheatertage gingen am Donnerstag sehr erfolgreich im Consol Theater zu Ende
  • Grund- und weiterführende Schulen zeigten ihre Produktionen vor Publikum auf der Profi-Bühne
  • Neben den engagierten Vorstellungen waren Workshops und Gesprächsrunden bei Teilnehmern sehr gefragt

Der kleine Josip flucht. Auf dieses Schulreferat hat er überhaupt keine Lust. „Wen interessiert schon das blöde Weltall?“ mault er und zieht sich die Bettdecke über den Kopf. Doch als er wieder aufsteht, da steckt er mittendrin im glitzernden, großen, funkelnden „Weltall“. So titelte die stark besetzte Theater AG der Gesamtschule Horst ihren musikalisch-tänzerischen Beitrag zu den 17. Schultheatertagen Gelsenkirchen, die am gestrigen Donnerstag erfolgreich zu Ende gingen.

Reger Zuspruch des Publikums

Fünf Tage lang bespielten Schulklassen mit großem Einsatz, aber auch offensichtlichem Spaß die Profibühne im Consol Theater in Bismarck, präsentierten Märchenhaftes, Fantastisches, Komödiantisches und Zeitkritisches, zeigten Klassiker und Eigenkreationen, Theatralisches und Musikalisches. Ihr Können demonstrierten Gelsenkirchener Grund- und weiterführende Schulen, dazu die Waldschule Herten und das Sophie-Scholl-Gymnasium Oberhausen.

Die gemeinsame Theaterreise durchs Reich der Fantasie bot neben den Vorstellungen noch jede Menge zusätzliche Stationen an. Gleich sechs unterschiedliche Workshops, allesamt geleitet von echten Theaterprofis, stießen auf regen Zuspruch.

Proppenvolle Workshops

Theaterpädagogin Mayra Capovilla, die das Projekt gemeinsam mit ihrer Kollegin Katja Fischer gestemmt hatte und sich vorher jede Produktion angesehen hat, atmete gestern zufrieden auf: „Wir können eine sehr positive Bilanz ziehen. Die Workshops zum Beispiel waren alle regelrecht überlaufen, so groß war das Interesse.“

In den Kursen konnten die Schüler alles rund um Rhythmus und Sprache auf der Bühne lernen, unterschiedliche Tanzspiele kennenlernen, Improvisation ausprobieren oder Einblicke in die Gestaltung von Bühnenbildern bekommen. Capovilla strahlt: „An diesem Haus gab es von 11 bis 20 Uhr nur Theater!“ Das habe die Bindung zwischen Schule und Bühne noch weiter verstärkt.

Die Schüler nämlich würden anerkennen, „dass das ganze Haus fünf Tage lang nur für sie da ist, inklusive aller Techniker, Büros und der Kellerbar“. Die jungen Mimen würden spüren: „Wir sind wichtig.“

Wieviel Respekt tatsächlich auch den Spielern, die gerade auf der Bühne agieren, entgegen gebracht wird, das dokumentierte der Auftritt der Horster Gesamtschule: Mucksmäuschenstill blieb es die ganze Zeit im Parkett und am Ende gab’s tosenden Applaus.

Starke Ensembleleistung

Den sich die große Gruppe mit ihrer Ensembleleistung auch tatsächlich verdient hatte. Begleitet von den atmosphärisch brillanten Klängen der Brass Band unter Leitung von Ludger Fischer tanzten, sangen und spielten die Schüler aus unterschiedlichen Klassen und mit unterschiedlichen Medien. Das Spiel startete auf der großen Videoleinwand, über die später grandiose Bilder aus dem Weltall flimmerten. Der Kampf der guten, rosaroten Planetenbewohner mit den bösen, schwarz gekleideten Eroberern endete im gemeinsamen gesungenen Michael Jackson-Hit „Heal the world“.

Der Vorhang ist gefallen, aber er öffnet sich wieder im nächsten Jahr, dann im Musiktheater.