Gelsenkirchen. . SPD und CDU läuten mit ihren Kandidaten für die Landtagswahl im Mai den Wahlkampf in Gelsenkirchen ein. Etwa 180000 Menschen sind wahlberechtigt.
- Die Landtagskandidaten für Gelsenkirchen gehen jetzt auf Stimmenfang
- Die SPD tritt mit dem Duo Gebhard und Watermeier, die CDU mit Totzeck und Kurth an
- Dazu kommen noch elf weitere Direktkandidaten für die Linke, die Grünen und Liberalen
Der Startschuss für den Straßenwahlkampf fällt bei Gelsenkirchens Sozialdemokraten am Samstag, 8. April, auf dem Preuteplatz (11 bis 14 Uhr). Am Montag informierten die beiden Landtagskandidaten – Heike Gebhard, MdL (63) für den Norden, Sebastian Watermeier (32) für den Süden der Stadt – und ihr Wahlkampfleiter (noch MdL) Markus Töns gut gelaunt, wie sie die positive Stimmung innerhalb der SPD – Töns: „Und das nicht nur wegen Martin Schulz“ – unters Wahlvolk tragen wollen.
„Wir werden unsere Stärke in Gelsenkirchen in die Waagschale werfen und mit unseren 27 Ortsvereinen in die Fläche gehen“, kündigte Gebhard an. „Unser Prinzip ist, nicht auf die Menschen warten, sondern auf sie zugehen.“ Das soll auf sehr vielseitige Weise geschehen: mit Infoständen, vor Kindertageseinrichtungen, in belebten Einkaufszonen, auf Marktplätzen oder etwa durch Hausbesuche. Geplant ist auch eine Stadtrundfahrt mit einem Oldtimer-Bus, der, beginnend in Rotthausen, gezielt die einzelnen Stadtteile ansteuert. „Wir wollen zeigen, wer wir sind, wo wir stehen“, so Heike Gebhard.
Die Themen sind abgesteckt. Sebastian Watermeier: „Bildung ist und bleibt ein Thema, der soziale Arbeitsmarkt, und Sicherheit kann man nicht ausblenden.“ Auch das betonte er: „Wir fahren klare Kante gegen die AfD.“ Wenn also etwa bei Talkrunden mit AfD-Beteiligung rechtspopulistische Sprüche fallen sollten, werde man das entsprechend kommentieren. Und wo es gerade um Rechts geht, fügte Gebhard an: „Wir werden natürlich bei Rock gegen Rechts am Vorabend des 1. Mai Flagge zeigen.“
Flyer, Briefe und Beitrittserklärungen liegen bereit
Plakate, Flyer, Kanidatenbriefe, Pflaster, Kuli, Gummibärchen oder Maikäfer, Beitrittserklärungen oder Briefwahlanträge als Giveaways auf der einen sowie eine Fülle an politischen Informationen über Arbeit, Erfolge und Pläne der Genossen im Land auf der anderen Seite liegen bereit. Die Homepage wird am Wochenende auf Wahlkampfmodus umgestellt. Schätzungsweise 200 Parteimitglieder sind aktiv in den Wahlkampf eingebunden. Die Kosten? „Fünfstellig.“
So vage diese Antwort, so sicher ist dagegen: Ministerpräsidentin Hannelore Kraft kommt nach Gelsenkirchen. Wann? „Anfang Mai.“ Das Wahlergebnis im Saarland sorge bei den Genossen vor Ort nicht für Unruhe, meinte das SPD-Trio am Montag unisono. Markus Töns feixte aufgeräumt: „Wahrscheinlich ist der Landrat des Kreises Recklinghausen bedeutsamer.“ Anders gesagt: Das Saarland und NRW seien nicht vergleichbar.
Kontakt: facebook.com/sebastian.watermeier und facebook.com/Heike Gebhard
Saarlandwahl beflügelt die CDU in Gelsenkirchen
Beflügelt von der „Entzauberung der Lichtgestalt Martin Schulz“ im Saarland, wie es der Gelsenkirchener Bundestagsabgeordnete Oliver Wittke und CDU-Vorsitzende nach dem Wahlsieg der Union formulierte, starteten die Christdemokraten hier am Montag in den Landtagswahlkampf. Für den Süden der Stadt wirbt Christina Totzeck um die Stimmen der Wähler beim Urnengang am 14. Mai, für den Norden Sascha Kurth. Beide wirkten hochmotiviert. In Worten klingt das so: „Wir gewinnen unsere Mandate direkt.“
Drei Kernthemen führt die CDU ins Feld: Wirtschaft und Arbeit, Innere Sicherheit sowie Schule und Bildung. Von einer Stärkung der Polizei und Wirtschaft verspricht sich die Union, dass NRW „nicht mehr Schlusslicht ist“. Gemeint sind das Wirtschaftswachstum und der Umstand, „dass jeder fünfte Wahlberechtigte in NRW wohnt und jeder dritte Wohnungseinbruch“ hier im bevölkerungsstärksten Bundesland passiert. Auch sollen Schulen künftig selbst darüber entscheiden, nach wie vielen Jahren das Abitur ansteht.
Die 33-jährigen werden auf ihrem Stimmenfang sowohl durch das Stahlbad des Straßenwahlkampes in den Innenstädten und der Hausbesuche gehen, als auch in Eigenregie ihren jeweiligen Facebook-Auftritt betreuen und sich über soziale Medien in die politische Disskussion mit den Bürgern begeben.
30-köpfiges Kernteam von Wahlkampfhelfern
Unterstützung erhält das Duo dabei von rund 100 Helfern, der Kern des 30-köpfigen Wahlkampfteams besteht aus Mitgliedern der Jungen Union, der Christina Totzeck und Sascha Kurth nach wie vor noch angehören. 1000 A1-Tafeln sowie 20 „Wesselmänner“, große Plakatwände, im Stadtgebiet sollen Namen und Programm zusätzlich in den Köpfen der Wählerschaft verankern. Finanzieller Aufwand: 15 000 Euro für den lokalen Wahlkampf, 10 000 Euro schießt der Kreisverband der Landeskampagne zu.
Am Donnerstag, 6. April, geht der Wahlkampf mit Teampräsentation um 17 Uhr auf dem Altmarkt richtig los. Vorfahren werden Totzeck und Kurth jeweils in einem bedruckten Fiesta aus Köln – ganz bewusst übrigens: „Nach dem Aus von Opel ist Ford das einzige Auto, das in NRW produziert wird.“
Kontakt: facebook.de/ChristinaTotzeck, f/SaschaKurthGE, www.totzeck.nrw, www.kurth.nrw facebook.de/ChristinaTotzeck, f/SaschaKurthGE, www.totzeck.nrw, www.kurth.nrw facebook.de/ChristinaTotzeck, facebook.de/SaschaKurthGEHomepage: www.totzeck.nrw, www.kurth.nrw
Kandidaten von Die Linke, den Grünen und Liberalen
An den Straßen wird es wieder bunt: Die Parteien werben für ihre Kandidatenriege. Bei der Landtagswahl als Direktkandidaten werden neben SPD und CDU diese Frauen und Männer antreten: Die Linke:Thomas Grohé (Nord, Jg. 1949, Rentner), Bettina Peipe (Süd, Jg. 1965, Medienwissenschaftlerin); Grüne: Jürgen Prekel (Nord, Jahrgang 1958, Selbstständiger Agenturchef), Barbara Oehmichen (Süd, Jg. 1948, Rentnerin); FDP: Susanne Chichos (Nord, Jg. 1968, Psychologin), Robert Hundt (Süd, Jg. 1964, Makler); AfD: Jan-Hendrik Preuß (Nord, Jg. 1979, Lehrer), Friedhelm Rikowski (Süd, Jg. 1956, Verwaltungsbeamter), MLPD: Ursula Gärtner (Nord, Jg. 1986, Mechatronikerin), Willi Mast (Süd, Jg. 1947, Arzt); DKP: Gabriele Wieczorrek (Süd, Jg. 1959, Rentnerin).
Etwa 180 000 Gelsenkirchener sind wahlberechtigt. Für die Landtagswahl sind circa 1600 ehrenamtliche Wahlhelfer nötig.