Gelsenkirchen. Zweitägiges Event in der Innenstadt kam bei Besuchern wie Beschickern gut an. Neuzugang aus Wattenscheid lobt Stadt über den grünen Klee.
Es gibt Märkte, da wird nur geguckt und nichts gekauft. Beim Blumen- und Gartenmarkt in der City war das Verhältnis mehr als ausgeglichen: Taschenweise schleppten die Flaneure am Wochenende blühende Beute nach Hause, dazu Südtiroler Schinken, Käse, Erdbeeren und Spargel.
Die Begeisterung für das Frühjahrsevent erklärte Blumen Rita aus Buer so: „Man hat ja so lange darauf gewartet, dass endlich wieder was blüht.“ An ihrem Stand gingen besonders gut die komplett gestalteten ovalen Töpfe mit Frühlingspflanzen, Osterhäschen und bunten Eiern.
Händler bieten auch fertig gestaltete Töpfe an
Überhaupt machten es die Blumenhändler den Garten- und Balkonbesitzern leicht, boten gleich fertig gestaltete Töpfe und Blumenampeln an, mit denen man Heim und Terrasse gleich schnell schmücken kann.
Zu den Stammgästen des Markts gehört Marion Plaumann aus Gelsenkirchen: „Es ist wunderschön hier. Ich komme jedes Jahr.“ Am Samstag streifte sie mit ihrer Tochter und dem Enkelsohn über die frühlingshafte Meile, am Sonntag war Marion Plaumann alleine unterwegs und nicht minder begeistert von der großen Auswahl.
Die Waren, überwiegend von niederländischen Händlern angeboten, wurden einfallsreich und pfiffig präsentiert. „Trés cool“ bewarb beispielsweise ein Händler Samsveria Spaghetti im Topf. Hier gab es auch „The Message in the Bottle“: ein Einmachglas mit Grünzeug, sozusagen eine Überraschungspflanze.
Ware witzig wie infomativ beschildert
Der Renner in diesem Jahr? Polygala, Bromelia sowie gelbe und rote Kalla, deren Blüten so elegant aussehen wie die Köpfe von Schwänen. „Alle drei sind sehr pflegeleicht und können bis Ende Oktober draußen bleiben“, informierte der Fachmann. Sein Jasmin war übrigens „zum Küssen schön“. Das unterscheidet die niederländischen Händler von ihren deutschen Kollegen: Sie reden nicht nur mehr, sondern beschildern ihre Ware so informativ wie witzig.
Auch andere Stände waren regelrecht belagert, darunter der mit Trockenobst und Nüssen in vielen Variationen. Honig, Met und Liköre gab es in teilweise fantastischen Variationen. Orangen-, Thymian-Eukalyptushonig findet man garantiert nicht im Supermarkt um die Ecke. Viele Händler haben ihren Stammplatz, es kommen aber immer auch wieder neue dazu. Für Barbara Monn aus Wattenscheid (genuss-voll.com) etwa war der Blumen- und Gartenmarkt eine Premiere.
Einladung kam nach dem Rotthauser Kreativmarkt
Und das kam so: „Ich hatte einen Stand beim Rotthauser Kreativmarkt. Nur einen Tag später bekam ich von der Stadt Gelsenkirchen Post und die Einladung, hier mitzumachen.“ Ausdrücklich lobte die Wattenscheiderin, die Fruchtaufstriche, Chutneys und Soßen herstellt, die „gute und unproblematische Zusammenarbeit“ mit der Stadt Gelsenkirchen. Unter dem Strich schätzten alle befragten Händler, dass der Sonntag mit geöffneten Geschäften noch besser als der Samstag lief.
Barbara Monn freute sich schon: „Beim kommenden Bauernmarkt darf ich wieder dabei sein.“