Gelsenkirchen. . Zu den 3046 Plätzen sollen weitere hinzu kommen. Ansätze: neueRäumeschaffen, bestehende multifunktional nutzen und ein Wechselsystem.

Die Nachfrage nach offenen Ganztags-Angeboten ist nach wie vor groß. Die Stadt hat darauf reagiert. Der Verwaltungsvorstand hat jetzt einen weiteren Ausbau des „Offenen Ganztags“ an Schulen (OGS) in Gelsenkirchen auf den Weg gebracht. Ziel ist es, Kinder durch ein lückenloses Förder- und Bildungssystem laufen zu lassen.

Aktuell stehen in Gelsenkirchen 3046 OGS-Plätze zur Verfügung. Schulleitungen und OGS-Träger melden allerdings einen erhöhten Bedarf und zunehmende Anfragen durch vor allem berufstätige Eltern. Aber auch für Kinder mit Unterstützungsbedarf und für Kinder aus sozial benachteiligten Familien oder aus Zuwandererfamilien werden Plätze benötigt. Mit dem Ausbau des Ganztags sollen Wartelisten abgebaut und ein bedarfsgerechtes Angebot geschaffen werden. Oberbürgermeister Frank Baranowski dazu: „Ziel ist es, eine durchgehende Förder- und Betreuungskette ohne Brüche anzubieten, auch um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Da gehört der Offene Ganztag als wesentliches Element dazu.“

Drei Lösungsansätze im Blick

In einem ersten Schritt sollen Möglichkeiten geprüft werden, zusätzlichen Schulraum zu schaffen. Dazu sind bereits für das NRW-Förderprogramm „Gute Schule 2020“ für insgesamt fünf Maßnahmen Mittel in Höhe von drei Millionen Euro angemeldet worden. Derzeit wird geprüft, an welchen Standorten diese Gelder sinnvoll und wirtschaftlich eingesetzt werden können.

In einem weiteren Schritt wird erfasst ob und wo Klassenräume multifunktional nutzbar sind und nach dem Unterricht als Betreuungsräume zur Verfügung stehen können. Flexibles Mobiliar vergrößert dabei den Handlungsspielraum. Für die Umsetzung aber müssen Lehrer, Eltern und das OGS-Personal noch gewonnen werden, um die Übergänge von Unterricht und Betreuung zuverlässig und ohne Reibungen zu ermöglichen. Gespräche mit verschiedenen Schulen und Trägern sind laut Stadt „bereits in Vorbereitung“.

Als dritte Möglichkeit wird die Einführung eines rhythmisierten Ganztags ins Auge gefasst. Dabei wird ein zeitlich festgeschriebener Aufenthalt in der Schule verpflichtend festgeschrieben und die vor- und nachmittäglichen Aktivitäten aufeinander abgestimmt. Über den Tag verteilt sollen sich Unterrichts- und Lernzeiten mit Entspannungsphasen abwechseln und so den Schülern ein selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen ermöglichen. Gleichzeitig, so die Sichtweise der Verwaltung, bliebe so noch genug Raum für einfaches Kind-sein-dürfen.

Breitbandausbau für digitale Schulbildung

NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans hat am Montag die erste Förderzusage des Programms „Gute Schule 2020“ der Grundschule Im Brömm überbracht. Die erste Tranche der NRW.Bank als Förderbank des Landes für den Internet-Bandbreitenausbau beläuft sich auf 1,48 Millionen Euro. Walter-Borjans: „Guter Unterricht braucht gut ausgestattete Schulen. Rund 50 Millionen Euro für solche Vorhaben in Gelsenkirchen sind ein stolzer Anteil.“

Gelsenkirchen stehen für 2017 knapp 12,3 Millionen Euro zur Verfügung, bis 2020 werden es 49,3 Millionen Euro sein. Das Gesamtvolumen der Förderung beläuft sich landesweit auf zwei Milliarden Euro.

Eckhard Frost, Vorstandsvorsitzender der NRW.Bank lobte die Anstrengungen der Stadt: „Gelsenkirchen zeigt auf vorbildhafte Art und Weise, wie der Weg in eine digitale Schulbildung funktionieren kann.“