Gelsenkirchen. Das Gelsenkirchener Erzähl-Festival blüht ab 28. April wieder auf. Es steht unter dem Motto „Arabischer Erzählfrühling“.

  • Das Gelsenkirchener Festival Erzählfrühling blüht am 28. April wieder im Consol Theater auf
  • Bis zum 2. Juni erzählen renommierte Künstler Märchen und Geschichten an unterschiedlichen Orten
  • Das Projekt für die ganze Familie dient auch der Sprachförderung und dem Austausch der Kulturen

Ohren auf und zugehört! Der 4. Erzählfrühling blüht wieder auf in Gelsenkirchen. Das Festival, das seine Premiere im Kulturhauptstadtjahr 2010 feierte, widmet sich vom 28. April bis zum 2. Juni Geschichten aus dem Orient und Okzident. Das Gelsenkirchener Erzählfestival trägt in diesem Jahr den Untertitel „Arabischer Erzählfrühling“.

Geschichten aus 1001 Nacht

Und der ist durchaus doppeldeutig gemeint, sagt André Wülfing, Leiter des Erzählfestivals. Er erinnert an den politischen arabischen Frühling, weiß aber auch: „Geschichten und kultureller Austausch lassen leichter als vieles Andere ein Miteinander von Menschen unterschiedlicher Kulturen entstehen.“ So werden die zahlreichen Erzählprofis, die das Festivalk auf den unterschiedlichsten Bühnen in der ganzen Stadt bespielen werden, auch aus dem reichen und schillernden Geschichten-Fundus aus dem orientalischen Raum schöpfen.

Fast sechs Wochen lang erzählen Menschen aus aller Welt in 23 Veranstaltungen Geschichten, Märchen und Legenden. Es gibt Angebote für Kinder und für Erwachsene, an Schulen, in Bibliotheken, im Consol Theater, im Schloss Horst, in der Neuen Synagoge oder im Nordsternpark. Vorgelesen wird bei diesem Festival nicht.

Zur Festivaleröffnung steht der Leiter selbst als professioneller Erzähler auf der Bühne des Consol Theaters. In der Kellerbar erzählt Wülfing am Freitag, 28. April, um 20 Uhr aus Eric Emmanuel Schmitts wunderbaren Erzählung „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“.

Alles rund um die Wunderlampe

Schon am Sonntag lockt einer der Höhepunkte in die „flora“. Über 20 Menschen aus Gelsenkirchen erzählen im Rahmen des „Wunderlampenprojekts“ die Geschichte von Aladdin - und zwar in mehr als 14 Sprachen.

Märchen aus dem Morgenland verleiht der prominente Erzähler Gidon Horwitz am Sonntag, 7. Mai, um 19 Uhr in der Synagoge eine Stimme. Eine Woche später entführt im Consol Theater das Familien-Erzählkonzert „Ali Baba und die 40 Räuber“ ins Reich von 1001 Nacht.

Britischer Meistererzähler

Einen weiteren Höhepunkt erreicht das Festival am Freitag, 19. Mai, auf Consol, wenn der britische Meistererzähler Ben Haggarty, der bereits vor zwei Jahren mit großem Erfolg in Gelsenkirchen gastierte, das „Gilgamesch Epos“ in Sprachbilder umsetzt.

„Hörmal“ heißt am Samstag, 20. Mai, das große Fest der Geschichtenerzähler, ein Klassiker des Festivals rund ums Consol Theater. Den Tag beendet ab 19 Uhr eine arabische Musiknacht.

Eine der Impulsgeberinnen des Festivals wird die Märchen als unerschöpfliche Quelle der Völkerverständigung unter die Lupe nehmen: Dr. Ursula Heinrichs hält am 30. Mai einen Vortrag im Bildungszentrum.

Sprachförderung von Kindern

Für das Kulturreferat betont Hans-Joachim Siebel die hohe Bedeutung des Festivals für die Sprachförderung gerade von Kindern. Und André Wülfing weiß: „In vielen Familien wird gar nicht mehr erzählt und vorgelesen.“

Der Erzählfrühling findet als Kooperation zwischen städtischem Kulturreferat und dem Consol-Theater statt. Finanziert wird das Festival zusätzlich durch Unterstützung der Bürgerstiftung Gelsenkirchen.

Veranstaltungsflyer liegen an vielen Orten aus. Informationen gibt es unter 0209 9 88 22 82, online auf gelsenkirchen.de/erzaehlfestival oder auf consoltheater.de.

Karten: Consol-Theater, Bismarckstr. 240 (mo-fr 16-18 Uhr), und Touristinfo, Ebertstr. 11. Einige Angebote sind kostenlos.