„Lohnt es sich noch, eine Saisonkarte zu kaufen?“. Mit dieser Frage sah sich Frank Hansch, Betriebsleiter im Sportparadies, kürzlich konfrontiert. Die Diskussion um die Bäderzukunft der Stadt ist bei den Kunden (272 000 waren es übrigens 2016 nach Zählung der Stadtwerke) und den Mitarbeitern (130 sind es mit Teilzeitstellen im Bäderbereich) angekommen.
„Lohnt es sich noch, eine Saisonkarte zu kaufen?“. Mit dieser Frage sah sich Frank Hansch, Betriebsleiter im Sportparadies, kürzlich konfrontiert. Die Diskussion um die Bäderzukunft der Stadt ist bei den Kunden (272 000 waren es übrigens 2016 nach Zählung der Stadtwerke) und den Mitarbeitern (130 sind es mit Teilzeitstellen im Bäderbereich) angekommen.
Verunsicherung offenbar auch, nachdem im vergangenen Jahr die Schließung in Erle, der Abriss des Zentralbads oder auch ein möglicher Bad-Neubau an der Caubstraße in Schalke bereits breit diskutiert wurden, sich Vereine und Gelsensport einschalteten, Konzepte mit künftig drei, vier, fünf Badstandorten und ein Ratsbürgerentscheid erörtert wurden. Die Emotionen schwappten teils über.
Im Dezember dann drückte der Rat auf die Bremse, verordnete sich einen Neustart für die Beratung, basierend auf einer breiten, vor allem ergebnisoffenen Prüfung und fixierte eine entsprechende Sitzungsabfolge. Eine Steuerungsgruppe wurde installiert. Die Regie hat Klaus Rostek. „Unser Job ist es, das sauber und nachvollziehbar aufzubereiten. Die Arbeitsgruppe tagt jede Woche, auch die Steuerungsgruppe. Wir bewerten die Bäder und die Probleme, aber wir haben noch jede Menge vor uns, beispielsweise wenn es um die Standortsuche für mögliche Neubauten geht“, sagt der Rathausmitarbeiter. Das Ziel, im März erste Ergebnisse vorzulegen, scheint nicht haltbar.
Und politisch gehen wieder die ersten Wellen hoch.
CDU und Grüne warfen schon vor Wochen der Verwaltung Untätigkeit und Verzögerungstaktik vor. Die Stadt, auch die SPD konterten, pochten auf den im Dezember verabschiedeten Fahrplan. Gleich in mehreren Ratsausschüssen von Gesundheit bis Planung versuchte die CDU zuletzt, den Punkt „Sachstandsbericht zur Entwicklung eines Zukunftsmodells für die Bäder in Gelsenkirchen“ in die Tagesordnung aufzunehmen, soweit die Themenschwerpunkte des Fachausschusses berührt werden Die SPD schmetterte mit ihrer Mehrheit das Vorhaben ab mit Verweis auf die Behandlung des Themas im Rat und Hauptausschuss und mit Hinblick auf den allseits vereinbarten Neustart für die Entscheidungsfindung und die bisherige Faktenlage. Die lasse bislang keine weitere Erörterung zu.
CDU und Grüne drehten die Diskussion ungeachtet dessen längst weiter, brachten neue Ideen von einem Sportzentrum ein. Den Genossen wirft Andreas Batzel, sachkundiger Bürger der CDU im Ausschuss für Gesundheit und Verbraucherschutz, zugleich „Basta-Politik“ vor. „Die SPD scheint das Thema Bäderkonzept klein halten zu wollen. Anders lässt sich ihr Drängen darauf, dass das Thema von der Tagesordnung gesetzt wird, nicht erklären. Sowohl ein Sachstandsbericht als auch eine Diskussion wurden dadurch verhindert.“
Auch Batzel verweist auf den Ratsbeschluss aus Dezember. Demnach solle die „Prüfung neben sportfachlichen Gesichtspunkten auch gesundheitliche, planerische, technische, betriebliche, finanzielle, rechtliche und steuerliche Aspekte umfassen.“ Für die CDU sei es daher gänzlich nicht nachvollziehbar“, warum der Gesundheitsausschuss außen vor gelassen werden solle, „obwohl gesundheitliche Aspekte behandelt werden“.
Doch an der Bewertungsgrundlage fehle es eben noch, macht Rostek, der Sportbeauftragte der Stadt deutlich. „Was man am Ende anbieten kann, kann noch keiner sagen. In den Arbeitsgruppen wird noch ein komplexer Steckbrief für alle Bäder erstellt“, inklusive der möglichen Belastungen für die Stadt und die Stadtwerke.
Der Sportparadies-Schwimmer kann sicher noch mehrere Saisonkarten kaufen.