Gelsenkirchen. Unter dem Titel „Was wir sehen - 3 Positionen der Malerei“ stellen Stephanie Albers, Marion Mauß und Reante Quecke in Gelsenkirchen aus.

Jeder Betrachter liest in einem Gemälde etwas anderes. Aber auch jeder Künstler sieht etwas anderes, wenn er durch die Welt geht und anschließend zu Pinsel und Leinwand greift. „Was wir sehen - 3 Positionen der Malerei“ titeln drei Kreative des Bundes Gelsenkirchener Künstler (BGK) ihre aktuelle Ausstellung im Domizil an der Bergmannstraße 53.

Acrylmalerei und Aquarelle

Stephanie Albers, seit 2008 Mitglied im BGK, ist in der Kunstszene vor allem als versierte Karikaturistin bekannt. In der Ausstellung, die am Sonntag, 12. März, eröffnet wird, zeigt sie auch andere Seiten ihres Schaffens. Mit schnellem Strich festgehaltene Stadtszenen spiegeln auf zarten Aquarellen das Musiktheater, die Veltins Arena oder das Consol Gelände wider.

Auch mit großformatigen Acrylmalereien ist Stephanie Albers vertreten. Dafür nimmt sie zurzeit Unterricht bei Marion Mauß in der Kunststation Rhein-Elbe. Die Faszination gilt der neuen Maltechnik, aber auch Motiven mitten aus dem Ruhrgebiet, der Gasometer Oberhausen ist ebenso Thema wie Zechen und Stahlindustrie.

Marion Mauß gehört ebenso zum Künstlerinnen-Trio. Auch sie ist mit ganz neuen Arbeiten vertreten: „Fast alle ausgestellten Werke stammen aus diesem Jahr.“ Ihrer klassischen Streifenmalerei bleibt sie treu, setzt aber auf andere, neue Töne und Klangkompositionen. Es dominieren Rot- und Blautöne mit starken Strukturen und nahezu morbidem, rauen Oberflächencharme. Die Farben spachtelt sie auf die Leinwand, greift mit Wasser und anderen Materialien in die Fläche ein. Erstmals widmete sich Marion Mauß auch wieder dem großformatigen Porträt und legt zudem zwei Künstlerbücher vor. Einen ganzen Monat lang schuf sich jeden Tag ein Werk mit einem sonnenrunden Kreis im Zentrum.

Von abstrakt bis gegenständlich

Die dritte ist Bunde ist Renate Quecke, eine gebürtige Gelsenkirchenerin, die heute in Dinslaken lebt. „Ich bin Sternzeichen Zwilling“, lacht sie, wenn sie ihre Arbeiten zeigt. „Darum male ich sowohl ganz gegenständlich als auch völlig abstrakt.“

Renate Quecke stellt sich zum einen mit stimmungsvollen, ruhig-meditativen Stillleben vor, zum anderen mit abstrakten, expressiven Farbflächen. „Anregungen“, erzählt sie, „finde ich in der Weite und in dem Farbenspiel von Landschaften, sehe Alltagsgegenstände, die ich schon im Kopf arrangiere.“ Am Malen schätzt sie den Prozess-Charakter: „Meistens habe ich erst eine grobe Bildidee im Kopf, wenn ich mit dem Malen vor leerer Leinwand beginne.“

Die Ausstellung „Was wir sehen“ wird am Sonntag, 12. März, um 11 Uhr im Domizil des Bundes Gelsenkirchener Künstler an der Bergmannstraße 53 eröffnet.

Die Einführung gibt Kunsthistoriker Hans Jörg Loskill, für den musikalischen Rahmen sorgt Norbert Labatzki. Die Ausstellung wird bis zum 22. April zu sehen sein. Öffnungszeiten: samstags von 14 bis 17 Uhr.