Gelsenkirchen. . Frauen verdienen rund ein Fünftel weniger als ihre männlichen Kollegen. Die Gewerkschaft NGG Ruhrgebiet fordert die Politik zum Handeln auf.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Davon ist ein Großteil der arbeitenden Frauen in Gelsenkirchen weit entfernt. Zum Internationalen Frauentag am 8. März fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), mehr für die Lohngerechtigkeit zwischen den Geschlechtern zu tun. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts verdienen Frauen im Schnitt noch immer 21 Prozent weniger als Männer. „Hinzu kommt, dass sie auch noch überdurchschnittlich oft in prekären Jobs arbeiten“, sagt NGG-Geschäftsführerin Yvonne Sachtje.

So waren nach einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung zuletzt 79 Prozent aller Teilzeit-Beschäftigten in Gelsenkirchen weiblich. Sachtje: „Die Folgen davon bekommen viele Frauen spätestens im Rentenalter zu spüren. Aber auch bei Arbeitslosigkeit oder nach einer Scheidung steht ein Großteil der Frauen mit leeren Händen da.“ Das Modell des männlichen Hauptverdieners sei weiterhin stark verbreitet – und damit die finanzielle Abhängigkeit der Frauen.

Gesetz zur Lohngerechtigkeit greife zu kurz

Die NGG Ruhrgebiet sieht dringenden Handlungsbedarf, gefordert sei die Politik. „Das geplante Gesetz zur Lohngerechtigkeit ist dabei ein erster wichtiger Schritt“, sagt Sachtje. Allerdings soll nach dem Gesetz der individuelle Anspruch darauf, zu erfahren, was der Rest der Belegschaft verdient, auf Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten beschränkt bleiben. „Für den Großteil der Hotels, Gaststätten oder Bäckereien in Gelsenkirchen greift das Gesetz damit zu kurz“, so die Gewerkschafterin.