Gelsenkirchen. . Awo und Rebeq haben 16 Frauen und einen Mann ein halbes Jahr lang zu Integrationshelfern ausgebildet. Am Freitag gab es die Zertifikate.
- 16 Frauen und ein Mann haben an der beruflichen Qualifizierung zu Integrationshelfern für Kinder teilgenommen
- Die Awo hat die Ausbildung in Kooperation mit der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Rebeq durchgeführt
- Nach 450 Unterrichtsstunden und insgesamt sechs Wochen Praktikum bekamen die Teilnehmer am Freitag die Zertifikate
Für Zeynep Kaya war die Qualifizierung zur Integrationshelferin für Kinder mit Einschränkungen der sprichwörtliche Sechser im Lotto. Die 33-Jährige hat Wirtschaft an der FH in Bochum studiert. Allerdings – Wirtschaft war überhaupt nicht ihr Ding.
Über das Jobcenter in Gelsenkirchen fand sie Zugang in einen beruflichen Zweig, der ihr dagegen richtig Spaß macht: „Ich habe erzählt, dass ich gerne was im Sozialwesen machen würde.“ Gesagt, getan – und seit gestern zertifiziert. Zeynep Kaya ist eine von 16 Teilnehmerinnen und einem Teilnehmer, die mit Bescheinigung und Rose ins Wochenende starteten.
450 Unterrichtsstunden und praktische Arbeit
Hinter den frisch gebackenen Integrationshelfern liegen sechs arbeitsintensive Monate mit insgesamt 450 Unterrichtsstunden in der „Lernstube“ des Integrativen Multikulturellen Zentrums (IMZ) der Arbeiterwohlfahrt an der Paulstraße sowie 150 Stunden Praktikum, verteilt auf zwei mal drei Wochen. In Einrichtungen der Behindertenhilfe, in Schulen und Kindertageseinrichtungen haben sich die nunmehr Zertifizierten praktisches Rüstzeug für die Arbeitswelt angeeignet.
Auch die Durchhaltequote kann sich sehen lassen: 21 TeilnehmerInnen hatten die vom Jobcenter offerierte und vom Awo-Unterbezirk in Kooperation mit der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Rebeq durchgeführte Maßnahme Ende August 2016 begonnen – immerhin 17 sind bei der Stange geblieben.
Ein Beispiel für echte Inklusion
„Das war sicher harte Arbeit, aber eine, die sich gelohnt hat“, resümierte Heinz Lübke, stellvertretender Awo-Geschäftsführer und Leiter des IMZ am Freitag. Mit einem Blick in die Runde sagte er: „Die Interkulturalität, die wir hier haben, macht mich ganz besonders stolz.“ Außerdem sei die Maßnahme an sich ein Beispiel für echte Inklusion.
Die beruflich qualifizierten Integrationshelferinnen unterstützen Kinder mit Körperbehinderung, geistiger Behinderung oder psychischer Störung, die an einer allgemeinen Schule unterrichtet werden. Zu den Aufgaben gehören etwa Hilfen im Unterricht und bei der Kommunikation, pflegerische Tätigkeiten und Unterstützung im sozialen und emotionalen Bereich.
Freie Dozentinnen haben unterrichtet
Die beiden freien Dozentinnen Susanne Hövelmann und Andrea Behrendt, Sozialarbeiterinnen und -pädagoginnen, haben die in sechs Module unterteilten theoretischen Lehrgangsinhalte vermittelt. Etwa die notwendige professionelle Kommunikation, pädagogisches Arbeiten oder den Umgang mit erziehungsschwierigem Verhalten.
Die neuen Integrationshelfer haben bereits das Interesse „an dem, was sie machen geweckt“, sagte Heinz Lübke am Freitag. Es habe schon Anfragen gegeben. Das klingt zumindest hoffnungsfroh für die 17 Arbeitssuchenden.