Gelsenkirchen. Der britische Stand Up-Comedian und Hipsterbartträger begeisterte sein Publikum in der Kaue mit dem Soloprogramm „Gnadenlos“.

Man muss gut aufpassen. So schnell feuert Johnny Armstrong zumeist seine Humor-Salven ab. Die dann oft auch nur Einzeiler sind. Also schneller vorbei als sie begonnen haben. Der britische Stand Up-Comedian verlangt von seinen Zuhörern in der ausverkauften Kaue vollste Aufmerksamkeit.

Und selbst dann kann es passieren, dass der Groschen erst nach ein paar Sekunden fällt. Weil Armstrong, der halbe Tourist („meine Mutter war Britin, mein Vater ein schottischer Tourist“) viel mit Wortspielen macht. Warum er, der jetzt in Berlin wohnt, überhaupt in Deutschland sei. Natürlich wegen einer Frau! „Sie wurde in England schwanger. Da musste ich abhauen.“

Von Ohrfeigen und Nasenrosinen

Die Tücken der deutschen Grammatik nimmt Armstrong in seinem Solopogramm „Gnadenlos“ gerne aufs Korn. Und er fragt sich dabei auch, warum die „Ohrfeige“ wohl so heißt. Denn: Es gebe doch auch keine Nasenrosinen.

Pausen-, ja geradezu atemlos reiht Johnny Armstrong Gag an Gag. Und zeigt sich dabei immer wieder auch sehr selbstironisch. Überhaupt kann Armstrong über sich und seine Witze am meisten lachen. Das steckt an und lässt die Leute im Saal mitlachen, auch wenn so einige von seinen Zoten auch mal unter die Gürtellinie zielen und nicht unbedingt wirklich lustig sind.

Dem Publikum hat „Gnadenlos“ gefallen

Der Mann mit dem rötlichen, langen Hipsterbart (und auch rotem Schamhaar, wie man erfährt) projiziert sich, seinen Bart, seinen dicken Bauch oder aber erfundene körperliche Beschwerden gerne auf eine imaginären Leinwand, um dann mit seinem ganz eigenwilligen, schwarzen Humor darüber zu plaudern und zu witzeln.

Eine nackte, dunkle Bühne und ein Schnellsprecher am Mikro, bei dem man jede Sekunde dabei bleiben muss, um ihm folgen zu können – das ist als abendfüllendes Programm auf Dauer schon anstrengend. Dem Publikum aber hat es gefallen.