Gelenkirchen. Feierstunde in der Anlaufstelle an der Bochumer Straße 85. Wie die ehrenamtliche Arbeit im Quartier den Zusammenhalt der Nationen stärkt.

  • Das Mehrgenerationenhaus ist ein wichtiger Ankerpunkt im multi-kulturellen Süd-Quartier
  • Das Ziel der ehrenamtlichen Helfer: Stereotype abbauen, sich kennen und verstehen lernen
  • Angebot reicht vom Frühstückstreff bis zur Hausaufgabenbetreuung für Grundschulkinder

Als Ursula von der Leyen noch nicht für die Verteidigung der Republik verantwortlich, sondern Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im ersten Kabinett unter Angela Merkel war, da fand sie einen sehr treffenden bildhaften Vergleich zur Bedeutung von Mehrgenerationenhäusern.

Und zwar diesen hier: „Mehrgenerationenhäuser sind wie soziale Bienenstöcke – voller Leben und Austausch. Der Honig, den sie produzieren, sind menschliche Beziehungen, die Weitergabe von Kulturwissen und unentgeltliche Hilfe untereinander.“

Meral Aslan (r., Generationennetz Gelsenkirchen) stellte die Angebote der Anlaufstelle an der Bochumer Straße 85 in Ückendorf vor.
Meral Aslan (r., Generationennetz Gelsenkirchen) stellte die Angebote der Anlaufstelle an der Bochumer Straße 85 in Ückendorf vor. © Michael Korte

Gut zehn Jahre ist das nun her. Seit zehn Jahren gibt es auch das Mehrgenerationenhaus im Stadtsüden, heute an der Bochumer Straße 85 beheimatet. Getragen vom Generationennetz Gelsenkirchen und gefördert von Bund und Stadt, ist es ein wichtiger Ankerpunkt in einem stark multi-kulturell geprägten Stadtteil. Sozialdezernent Luidger Wolterhoff und Generationennetz-Geschäftsführer Julius Leberl würdigten das Haus zum Geburtstag denn auch als „bedeutsamen Ort der Begegnung, an dem Stereotype abgebaut werden, Menschen unterschiedlichen Alters und Herkunft sich kennen und verstehen lernen“.

Ohne das Engagement und Wirken vieler ehrenamtlicher Helfer, wäre diese Herkulesaufgabe nicht zu stemmen, deshalb galt der ausdrückliche Dank der städtischen Vertreter den Frauen und Männern, die ihrem Quartier neues Leben einhauchen.

Frühstückstreff und Hausaufgabenhilfe

Die eifrigen Helfer können zwar keine Berge versetzen, wirken eher im Hintergrund, aber dafür nachhaltig. So bietet der Frühstückstreff montags von 9 bis 11 Uhr Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. So enthält die Hausaufgabenbetreuung für Grundschulkinder montags und mittwochs von 14 bis 16 Uhr auch einen erzieherischen Ansatz durch die Erfahrung der unterschiedlichen Generationen. Und so bietet die Sprechstunde der Seniorenvertreter und Nachbarschaftsstifter mittwochs von 10 bis 12 Uhr schnelle Hilfe bei Fragen zur Pflege oder Betreuung.

Nicht zu vergessen: die Quartiermeister, Multiplikatoren und Ansprechpartner zugleich, die auf ihren Rundgängen durchs Viertel ein offenes Auge und Ohr haben.

Das gemeinsame Leben und Lernen mit dem Ziel, den Zusammenhalt zu stärken, scheint in Ückendorf erste Früchte zu tragen. Rappelvoll war es in der ehemaligen Teestube und Kneipe, gut 50 Bürger und Helfer kamen zur Feierstunde. Ein reichhaltiges Buffet erwartete die Besucher und Satir Cengiz begleitete mit einer Saz (eine Art Laute) eine Schar Ehrenamtler, die türkische Volkslieder zum Besten gaben. Schunkeln, Lachen egal welcher Nationalität – Wirken im Kleinen – aber eben stetig.

>> Kontakt und Infos zum Mehrgenerationenhaus

Wer sich für die Angebote von Mehrgenerationenhäusern in Gelsenkirchen interessiert, der wird im Internet unter der Adresse http://generationennetz-ge.de/mgh fündig. Kontakt: Mehrgenerationenhaus, Bochumer Straße 85. Ansprechpartnerin: Meral Aslan, Rufnummer 0178 81 694 33, Mail an meral.aslan@gelsenkirchen.de