Gelsenkirchen. Der Gelsenkirchener Künstler Felix Zdziuch zeigt unter dem Titel „Assoziationen“ Malerei in der Galerie „werkstatt“. Eine Abenteuerreise.
Der Künstler hebt abwehrend die Hände und lacht: „Da bin ich draußen, das sind nicht mehr meine Bilder, davon habe ich mich getrennt!“ Fragen nach Komposition und Bildfindung, nach überbordender Metaphorik oder üppiger Symbolik soll der Betrachter zwar durchaus stellen, aber nicht an ihn, den Maler, sondern direkt an das Werk. Felix Zdziuch gibt ab Freitag, 27. Januar, unter dem Titel „Assoziationen“ in der Galerie „werkstatt“ an der Hagenstraße in Buer einen Einblick in seinen außergewöhnlichen Kosmos.
Und fordert den Besucher beim Anblick von rund 20 explosiv farbigen und großformatigen Werken voller Kreaturen inmitten collagierter Szenen zu Assoziationen, zu Gedankenspielen heraus.
Fantastische Szenerien
Der in Polen geborene und seit 1989 in Gelsenkirchen lebende Künstler malt in zumeist kräftigen Farben und großen Formaten fantastische Bilderwelten. Zdziuch arbeitet figural, gegenständlich, und dennoch erschließen sich seine komplexen, verschlüsselten, surreal wirkenden Kompositionen nicht leicht.
Der Mensch steht im Mittelpunkt, mal ruhig und fröhlich, manchmal brutal, bedrohlich, verletzt und verstört. Welche Geheimnisse der Betrachter dem Bild entlockt, das ist ganz unterschiedlich, weiß Zdziuch: „Je nachdem, welche Emotionen, welche Erfahrungen der Betrachter mit bringt.“ So mag den einen die nackte Frau an Eva im Paradies erinnern, der andere denkt bei der fröhlichen Figur im Streifen-Shirt tatsächlich an Pablo Picasso. Der nächste wiederum entschlüsselt locker die Zeitkritik im Gemälde „Ungerechte Kriege und richtige Soldaten“, ein Werk, das sich auf den Irakkrieg bezieht.
Bilder wecken Emotionen
Wer auch immer was liest in den Bildern, kalt lassen sie niemanden. Felix Zdziuch, der sein Atelier in Gelsenkirchen betreibt und in Buer lebt, studierte an der Schlesischen Universität in Kattowitz und promovierte 1989 zum Doktor der Philosophie. Philosophische, politische, theologische, kunsthistorische und gesellschaftskritische Themen sind es, die den Künstler förmlich tagtäglich inspirieren.
„Ich höre viel Radio, lese jede Menge, dabei entstehen dann Bilder im Kopf.“ Diese hält er sofort mit dem Zeichenstift fest, so dass zu fast jeder großen Malerei Skizzen existieren. Der Künstler arbeitet assoziativ und fordert diese Leistung auch dem Betrachter ab.
Expressive Farbigkeit
Felix Zdziuchs Malerei ist expressiv und üppig. Die leuchtenden Farben stellt er selbst her: „Man muss die Farben lieben, sie sind Teil des Lebens.“ Wolfgang Ullrich, Geschäftsführer des Trägervereins der „werkstatt“, schätzt den Maler, der immer mal wieder an der Hagenstraße ausgestellt hat: „Er ist ein Meister der Farbe und des Lichts..“
Und ein überaus kreativer. Weil er viel liest und viel hört. . .
Die Ausstellung „Assoziationen“ mit Werken des Malers Felix Zdziuch wird am Freitag, 27. Januar, um 19 Uhr in der Galerie „werkstatt“ an der Hagenstraße 34 in Buer eröffnet.
Die 20 Arbeiten werden bis zum 3. März zu sehen sein.
Die „werkstatt“ ist geöffnet dienstags bis freitags von 16
bis 18 Uhr.