. Ab 1. Februar stehen Experten bereit. Die Stadt unterzeichnete Donnerstag den Kooperationsvertrag mit Landschaftsverband und Bezirksregierung.

  • Beratung im neuen LWL-Förderschulzentrum soll schulische Inklusion unterstützen
  • LWL, Bezirksregierung und die Stadt unterzeichnen Kooperationsvertrag
  • Die 13 Fachkräfte sehen sich ab Februar als Lotsen für Eltern und Lehrer

Eltern mit einem behinderten Kind wie auch Lehrkräfte erhalten ab 1. Februar zusätzliche Hilfe bei offenen Fragen zur sonderpädagogischen Förderung ihrer Schützlinge. Im LWL-Förderschulzentrum an der Lasthausstraße stehen ab nächsten Monat Experten im „Beratungshaus Inklusion“ Eltern, Erziehern und Lehrkräften beratend zur Seite. Gestern unterzeichnete die Stadt einen Kooperationsvertrag mit dem Landschaftsverband Westfalen Lippe und der Bezirksregierung Münster.

Kompetente Ansprechpartner vor Ort

Bisher mussten sich Eltern über verschiedene Fachstellen informieren, wie sie ihren Kindern mit Körper- oder Sinnesbehinderung einen gleichberechtigten Zugang zum Bildungssystem ermöglichen können. Durch die zentrale Beratungsstelle wird der Kontakt zu kompetenten Ansprechpartnern ermöglicht. Fachleute wie Sonderpädagogen, Ergo- und Physiotherapeuten, Pflegefachkräfte bieten Unterstützung an. Auch Pädagogen und Erzieher können sich Ratschläge holen, wenn offene Fragen bei der Betreuung von behinderten Schülern auftauchen.

Die fachspezifische Beratung soll die schulische Inklusion unterstützen, Auch bei Fragen zu technischen Hilfsmitteln, die für Behinderte oft erforderlich sind, stehen kompetente Ansprechpartner bereit. „Viele Eltern“, glaubt Regierungspräsident Professor Dr. Reinhard Klenke, „können häufig ohne Beratung keine Entscheidung treffen, wenn es um die beste Förderung ihrer Kinder geht.“

Geistige, emotionale, soziale Entwicklung

Oberbürgermeister Frank Baranowski ist glücklich über die Kooperation. Inklusion sei längst nicht für jeden selbstverständlich. „Doch was alle angeht, muss auch von allen angegangen werden“, zitiert er eine Lebensweisheit des Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt. In dem Beratungshaus stehe jetzt weitere Fachkompetenz zur Verfügung, die das Angebot der städtischen Inklusionswerkstatt ergänzen werde. Bei der Förderung in der Primarstufe geht es um geistige, emotionale, soziale Entwicklung, Lernen und Sprache.

Der Einzugsbereich für die Betreuung im LWL-Förderschulzentrum geht von den Städten Gelsenkirchen, Bochum, Herne, Bottrop, Gladbeck bis zu den Kreisen Recklinghausen und Borken. Georg Wrede, Koordinator der Mitarbeiter im Beratungshaus und Schulleiter der Löchterschule, betrachtet sein 13köpfiges Team bei der besonderen pädagogischen Unterstützung als Lotsen für Eltern und Lehrer. Schulrat Bernhard Südholt sieht einen eindeutigen Trend vieler Eltern, ihre Kinder mit Unterstützungsbedarf in Normalklassen zu integrieren. Probleme würden regelmäßig mit Kollegen besprochen. Hilfe können Lehrer auch erwarten durch methodisch didaktische Materialien, die in der Bibliothek bereit stehen.

13 Fachkräfte im Beratungshaus

Die 13 Fachkräfte im Beratungshaus werden Eltern, Lehrer und Erzieher unabhängig beraten. Räume stehen im LWL-Förderschulzentrum zur Verfügung. Das erste Haus wurde in Münster (2012) errichtet. Es folgten Paderborn und Olpe (beide 2015). Zu erreichen sind die Experten unter der Rufnummer 0209 9305-160.