Gelsenkirchen. . Der Bund Gelsenkirchener Künstler (BGK) hat zwei neue Mitglieder. Ab dem 22. Januar stellen sie sich in Ückendorf mit ihren Werken vor

Knapp über 40 Mitglieder hat der Bund Gelsenkirchener Künstler (BGK). Seit wenigen Tagen sind es zwei mehr: „Die Neuen“, Tatjana Blank (29) und Wolfgang Brecklinghaus (69) werden mit einer Ausstellung im BGK-Domizil an der Bergmannstraße 53 ab Sonntag, 22. Januar, vorgestellt.

Ein Rückkehrer in die Reihen des Künstlerbundes

Dabei ist der gebürtige Rheinländer Wolfgang Brecklinghaus eigentlich gar kein Neuzugang, eher ein Rückkehrer: Bereits von 1990 bis 1993 war er Mitglied im Bund Gelsenkirchener Künstler, inzwischen lebt er in Münster, wohin er auch sein Atelier Antenne exportierte, das er zuvor bereits in Gelsenkirchen unterhalb der Berliner Brücke geführt hatte. „Ich habe inzwischen gemerkt, dass man in der Gemeinschaft weiter kommt als als Einzelkämpfer“, sagt der Künstler zu seinem Wiedereintritt. Mit Arbeiten zum Thema „Apokalypse“, Collagen und Skulpturen aus original Kriegsschrott und Utensilien beider Weltkriege, schuf er sich Ende der 1990er-Jahre bundesweit einen Namen.

Werke stellen das Grauen des Krieges in den Mittelpunkt

Diesem Sujet ist Brecklinghaus, der 2002 mit dem Bürgerpreis der Stadt Gelsenkirchen ausgezeichnet wurde, bis heute treu geblieben. So zeigt er auch hier an der Bergmannstraße Wandbilder, die er aus alten, rostigen Schnallen, Stoffen von Militäruniformen und Magazinschnipseln zusammengesetzt hat. „Ich sehe diese Arbeiten als Anti-Kriegs-Kunst“, betont der 69-Jährige angesichts der Hakenkreuze, die immer wieder darin auftauchen. Die Bilder und Skulpturen (unter ihnen gleich mehrere „Kriegsmaschinen“) sollen nicht verherrlichen, sondern abschrecken. „Ausschlaggebend für die Serie war damals der Kosovo-Krieg. Ich hätte es vorher nicht für möglich gehalten, dass es noch einmal Krieg in Europa geben würde“, sagt der Künstler.

Tatjana Blank stellt im Domizil des Bundes Gelsenkirchener Künstler ihre farbenfrohen Arbeiten vor.
Tatjana Blank stellt im Domizil des Bundes Gelsenkirchener Künstler ihre farbenfrohen Arbeiten vor. © Joachim Kleine-Büning

Abstrakte Bilder erzählen von Traumwelten

Die junge Essenerin Tatjana Blank setzt den olive-braunen Werken von Brecklinghaus ihre poppig-bunten Collagen entgegen. Abstrakt sind diese oft, mal wird ein Körper angedeutet, mal hat Blank Fotoschnipsel zu surrealistisch anmutenden Bildern zusammengefügt. Eines ihrer Werke zeigt einen Frauenkörper am Strand, mit einer Muschel als Kopf und einem riesigen Loch im Bauch, in dem ein Leuchtturm steckt. „Meine Bilder widmen sich oft diesem Zwischending zwischen Traum und Realität“, sagt die Grafik-Designerin, die mit Aquarelltechnik, Acryl auf Leinwand und digitaler Verfremdung arbeitet. Passend zu diesen Bildern wird Pianistin Miriam Geier am Sonntag Filmmusik aus David Lynchs „Twin Peaks“-Reihe spielen.

Junge Nachwuchskünstler sind willkommen

BGK-Vorsitzende Sabine Leichner-Heuer freut sich über den Nachwuchs in den Reihen des Bundes. „So junge Mitglieder sind schon ungewöhnlich – aber bei uns jederzeit willkommen“, sagt sie.

Info>> Die Ausstellung „Die Neuen“ wird am 22. Januar um 11 Uhr im BGK-Domizil an der Bergmannstraße 53 eröffnet und ist bis zum 4. März samstags von 14 bis 17 Uhr zu sehen.

Die Pianistin Miriam Geier wird die Eröffnung der Ausstellung am Klavier begleiten. Foto: Joachim Kleine-Büning Zur Eröffnung spielt die Gelsenkirchener Pianistin Miriam Geier Filmmusik, Kunsthistorikerin Dr. Hella Nocke-Schrepper führt in die Werkschau ein.