Gelsenkirchen. . Bundespräsident ehrt den Gelsenkirchener Arzt Dr. Werner Kirchberger für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit im Gesundheitsbereich.

Dr. Werner Kirchberg aus Gelsenkirchen ist von Bundespräsident Joachim Gauck für sein ehrenamtliches Engagement geehrt worden. Am gestrigen Dienstag überreichte ihm Regierungspräsident Reinhard Klenke stellvertretend das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der Geehrte hat durch sein jahrzehntelanges Engagement im gesundheitspolitischen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben.

„Mit Kompetenz, Herz und Zuverlässigkeit haben Sie sich für das regionale Gesundheitssystem Gelsenkirchens engagiert, das nun einen Teil Ihrer Handschrift trägt“, sagte der Regierungspräsident in seiner Rede, „und dabei haben Sie sich auch für die Abseitsstehenden oder Gestrauchelten eingesetzt.“

Dr. Werner Kirchberg ist 1949 in Gelsenkirchen geboren. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Bis zu seinem Ruhestand im Oktober 2014 war er als niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin tätig und führte eine Hausarztpraxis in Gelsenkirchen.

Für Notfallpraxen eingesetzt

Kirchberg war mehr als dreißig Jahre ehrenamtlich für den Ärzteverein Gelsenkirchen tätig, zwölf davon als Vorsitzender.

1998 gründete Kirchberg die Qualitätsgemeinschaft Praxisnetz Gelsenkirchen (QPG), der inzwischen circa 270 haus- und fachärztliche Praxen angehören. Bis 2001 war er Vorsitzender dieses Netzwerks und bis 2014 im Beirat aktiv. Er setzte sich unter anderem erfolgreich für die Errichtung von Notfallpraxen in Gelsenkirchen ein. Diese stellten nicht nur eine medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger außerhalb der regulären Sprechstunden sicher, sondern führten ebenfalls dazu, dass die Dienstbelastung für die beteiligten Ärztinnen und Ärzte deutlich verringert wurde. Daher diente das von ihm auf den Weg gebrachte Konzept auch als Muster für die Notfalldienstreform im Jahre 2011.

Hilfe für Menschen am Rand der Gesellschaft

Ein besonderes Anliegen sind ihm die Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen. So trat er im Jahr 1998 dem Verein Arzt Mobil Gelsenkirchen bei und agiert in diesem seit 2002 als stellvertretender Vorsitzender. Der Verein leistet kostenlos medizinische Hilfe und psychosoziale Begleitung für suchtmittelabhängige und wohnungslose Menschen. Kirchberg steht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stets als Ansprechpartner zur Verfügung. Außerdem engagiert er sich bei der Spendenakquise und trägt insgesamt wesentlich zum Erhalt des Vereins bei.

Auch im Ruhestand ist Werner Kirchberg weiter im gesundheitlichen Bereich tätig. Als 2015 viele Menschen aus Krisengebieten nach Deutschland flüchteten, half er mit weiteren Ärzten bei der Erstuntersuchung der in Gelsenkirchen ankommenden Menschen.