Gelsenkirchen. Die 18-jährige Sherine hat deutsche und ungarische Wurzeln und ist in beiden Sprachen zu Hause. Nach dem Abi möchte sie studieren.

Aufgeregt und noch ein bisschen verunsichert, wie die anderen auch, stand Sherine Kovács in der Westfälischen Hochschule, um an der Feier der ersten 50 Ruhrtalente teilzunehmen und ihre Urkunde zu erhalten. So richtig konnte auch die 18-Jährige noch nicht einschätzen, was da auf sie zukommt als Auserwählte, die in den nächsten Jahren gefördert wird. Aber jetzt ist ihr klar geworden, welche unglaublichen Chancen in dem Schülerstipendium bestehen. Und Sherine strahlt. Wie viele andere Ruhrtalente hat auch sie in ihren jungen Jahren schon einen spannenden Lebensweg hinter sich.

An ihrer Schule ist sie Mitglied der Europa AG

Ihr Opa ist Ungar, die Oma Deutsche, die Mutter auch. Gelebt hat Sherine in beiden Ländern, spricht beide Sprachen. Der Unterschied zwischen beiden Wohnorten könnte allerdings nicht gegensätzlicher sein. Gelsenkirchen, eine Großstadt und die ungarische Heimat - ein kleines Dorf. Auch Sherine sagt, wie andere Ruhrtalente, dass Deutschland ihr viel mehr bietet, vor allem seien ihre Chancen auf einen Beruf „hier viel höher. Das kann man gar nicht vergleichen“, sagt die 18-Jährige. Also entschied sich die ehrgeizige und talentierte junge Frau, die auf der Gesamtschule Horst ihr Abitur machen wird, für Deutschland.

An ihrer Schule ist sie Mitglied der Europa AG, kennt mittlerweile auch viele unterschiedliche Nationen, die im Ruhrgebiet leben. Sie selbst hat mit dem Sprachen lernen wenig Mühe. Das liegt ihr und fliegt ihr zu. Seit sechs Jahren lernt sie schon Spanisch, weil sie die Sprache absolut begeistert. Von der Schule aus haben sie bereits eine Fahrt nach Barcelona gemacht, eine ganze Woche lang, was ihr ausgesprochen gut gefallen hat.

Begegnung mit Vertretern der Nicolai-Thiel-Stiftung

Beeindruckt ist sie vor allem von zwei Begegnungen, die sie mit Vertretern der Nicolai-Thiel-Stiftung hatte. Die ist, neben dem Hauptsponsor, der RAG-Stiftung, der Margret Hölzemann Begabten Stiftung und des Rotary Club Recklinghausen-Vest eine der Geldgeberinnen, die jungen Menschen wie Sherine das Stipendium erst ermöglichen. „Die haben sich wirklich für mich interessiert, was ich mache, welche Interessen ich habe und waren ausgesprochen nett zu mir. Das fand ich unheimlich schön“, freut sich die Pennälerin.

Bei der Orientierung helfen die Talentscouts

Wo es später beruflich mit ihr hingehen wird, weiß sie noch nicht genau. Sie möchte auf jeden Fall studieren, auch wenn das von Seiten der Hochschule und der Stiftungen kein Muss ist.

Der gesamte Bereich sozialwissenschaftlicher Arbeit interessiert sie. Aber so ganz schlüssig ist sie sich noch nicht. Muss sie auch nicht, denn auch bei der Orientierung helfen die Talentscouts weiter.