Gelsenkirchen. Feuerwehr eilt zu 1000 Brandeinsätzen und 2000 technischen Hilfeleistungen. 36 560 Mal wird der Rettungsdienst gerufen – die Bilanz.

  • Das Jahr 2016 hielt die Gelsenkirchener Feuerwehr in Atem
  • 36.560 Mal ereilt den Rettungsdienst ein Hilferuf
  • Wehr rast zu 1000 Brandeinsätzen, leistet 2000 Mal technische Hilfe

Das Jahr 2016 hat die Feuerwehr in Atem gehalten. Rund 1000 Brandeinsätze und 2000 technische Hilfeleistungen sind bislang aufgelaufen, darüber hinaus wurde 36 .560 Mal der Rettungsdienst gerufen.

Vier Großeinsätze Vier Großbrände im Januar halten die Feuerwehr in Atem.

Am 17. Januar brennen abends mehrere Kinderwagen im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses an der Essener Straße in Horst. Die Feuerwehr rettet die Menschen mit Drehleitern aus ihren Wohnungen und vom Vordach. 15 Personen mit Rauchvergiftungen werden im Krankenhaus behandelt. Tags darauf steht eine alte Lagerhalle an der Kesselstraße in Bulmke-Hüllen in Flammen. An vier Stellen brennen Müll und Teile der Hallenkonstruktion. 50 Kräfte der Berufs- und auch der Freiwilligen Feuerwehr sind nötig, um die Flammen zu ersticken. Und wieder nur einen Tag später, am 19. Januar, rettet die Feuerwehr eine Frau mit ihren zwei Kindern bei einem Brand an der Fischerstraße per Drehleiter.

Am 27. Januar geht der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses an der Germanenstraße in Flammen auf. Erste Trupps retten eine Rollstuhlfahrerin aus dem Dachgeschoss. Die Frau erleidet dennoch eine Rauchvergiftung. 60 Feuerwehrmänner bekämpfen das Feuer bis spät in die Nacht. Geschätzter Schaden: 100. 000 Euro.

Brand in Flüchtlingshalle Die abgebrannte Traglufthalle in Schaffrath.

Am 9. Mai wird die Traglufthalle an der Paulusstraße in Schaffrath durch einen Brand völlig zerstört. Die Feuerwehr ist mit 50 Einsatzkräften vor Ort. Die über 90 Bewohner retten sich rechtzeitig ins Freie und bleiben unverletzt. Die Halle ist erst Anfang des Jahres aufgebaut worden und sollte 300 Flüchtlingen Platz bieten.

Erhebliche Schäden durch Sommerunwetter


Die Feuerwehr beseitigt nach Sturmböen im Norden umgeknickte Bäume.
Die Feuerwehr beseitigt nach Sturmböen im Norden umgeknickte Bäume. © Feuerwehr

Eine Gewitterfront mit extremen Starkregen zieht am 7. Juni über den Norden und Osten der Stadt. Die Feuerwehr muss zu 90 Einsätzen ausrücken. In fast allen Fällen werden Keller und Straßen überflutet.

Am 20. Juli geht erneut ein heftiges Gewitter über den nordöstlichen Stadtteilen nieder. In Erle, Resse und Resser-Mark richtet es erhebliche Schäden durch Sturmböen und Starkregen an. Innerhalb kürzester Zeit wurden der Leitstelle der Feuerwehr rund 80 Einsatzstellen gemeldet. 100 Einsatzkräfte sind bis 0.30 Uhr im Dauereinsatz.

Schiff droht zu sinken

Am 12. Juli droht ein Frachtschiff im Stadthafen zu sinken. Beim Eintreffen der Feuerwehr sind bereits der Motorraum sowie der Aufenthaltsbereich des Frachtschiffes voll Wasser gelaufen. Nur mit vereinten Kräften von Feuerwehr und THW und mit unzähligen Pumpen kann das Schiff vor dem Untergang bewahrt werden.

Explosion zerstört Wohnhaus


Der Anbau in Resse ist nach der Explosion nur noch Schutt und Asche.
Der Anbau in Resse ist nach der Explosion nur noch Schutt und Asche. © Feuerwehr

Schwere Explosion am Morgen des 16. Juli in Resse: Durch die Wucht der Explosion wird der Anbau eines Mehrfamilienhauses zerstört und steht in Flammen. Die Feuerwehr kann ein Übergreifen des Feuers auf Nachbargebäude verhindern, den Bewohner aber nur noch tot aus den Trümmern bergen. Der Mann hatte bewusst Propangasflaschen angezündet.

Feuer in 50 Meter Höhe


Ein Teleskoparm geht es hinauf zum Brand in luftiger Höhe in Schalke.
Ein Teleskoparm geht es hinauf zum Brand in luftiger Höhe in Schalke. © Feuerwehr

Am 5. September gerät der Kopf einer Produktionskolonne eines Industriebetriebes in Schalke in Brand. In 50 Metern Höhe schlagen Flammen aus der Kolonne. Die Werksfeuerwehr von BP und die Berufsfeuerwehr arbeiten fieberhaft Hand in Hand zusammen. Beim Löschen leistet der Teleskopmast der Werkfeuerwehr wertvolle Hilfe.

Drei schwere Autounfälle in sieben Tagen auf der A 42

Gleich drei schwere Unfälle in nur sieben Tagen ereignen sich Anfang April auf der Autobahn 42 in Gelsenkirchen. Am 1. April werden bei einem Auffahrunfall drei Personen verletzt. Eine davon so schwer, dass sie mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen wird. Der Unfall ereignet sich in Höhe der Anschlussstelle Heßler.


Rettungshubschraubereinsatz auf der A42.
Rettungshubschraubereinsatz auf der A42. © Feuerwehr

Nur einen Tag später, am 2. April, kommt es in Fahrtrichtung Dortmund zwischen den Anschlussstellen Heßler und Zentrum zu einem weiteren Unfall. Aus unbekannter Ursache ist ein Motorradfahrer in das Heck eines vor ihm fahrenden Pkw geprallt. Wieder kam ein Rettungshubschrauber zum Einsatz, um den schwer verletzten Mann ins Krankenhaus zu fliegen.

Vier Lkw krachen zusammen

Am 2. August ereignet sich ein weiterer schwerer Unfall. Vier Lastkraftwagen sind in den Crash auf der A 42 kurz hinter der Auffahrt Bismarck in Richtung Oberhausen verwickelt. Drei Brummi-Fahrer werden schwer verletzt und in ihren Fahrerkabinen eingeklemmt. Die Rettung der zum Teil lebensgefährlich verletzten Männer gestaltet sich sehr aufwendig. Auch ein Rettungshubschrauber kommt zum Einsatz, für ihn wird die Autobahn gesperrt.


Ein zerstörter Lkw nach einem Unfall mit vier Lastkraftwagen.
Ein zerstörter Lkw nach einem Unfall mit vier Lastkraftwagen. © Feuerwehr

Am 7. September verliert ein Gefahrgut-Lkw nach einem technischen Defekt die Chemikalie Xylol kurz vor der Ausfahrt Bismarck. Die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr können das Leck verkleinern und die Flüssigkeit auffangen. Es folgt ein rund neunstündiger Einsatz mit über 70 Kräften der Feuerwehr sowie mit Spezialisten aus dem Chemiepark Marl. Erst als das Xylol komplett in einen Ersatztank umgepumpt wird, ist die Gefahr gebannt.

Auto hängt im Parkhaus Nichts geht mehr im Parkhaus.

Fröhlich nach dem Heimsieg von Schalke am 24. November in der Europa League will die Fahrerin eines Kleinwagens das Parkhaus am Stan-Libuda-Weg mit ihrer Begleiterin abends verlassen. Dabei vertauscht sie aber die Ausfahrt mit der Treppe und kommt auf halbem Weg in die nächste Etage auf den Stufen zum Stehen. Die Frauen bleiben unverletzt. Die Feuerwehr zieht den Wagen mit Mehrzweckzug und Hebekissen von der Treppe wieder hinauf auf die Parketage. Weder am Auto noch am Parkhaus entstehen größere Schäden. Gegen ein Uhr setzen die beiden Frauen ihre Fahrt fort – wohl noch glücklicher über das glimpfliche Ende ihres Missgeschicks als über den Schalker Heimsieg.

CO-Vergiftung durch Shishas

Am 22. März wird die Feuerwehr in der Hohenzollernstraße in Bulmke-Hüllen gerufen. Der Leitstelle ist eine Person mit einer Kopfplatzwunde nach einem Sturz in der Wohnung gemeldet worden. Als die Rettungswagenbesatzung die Wohnung betritt, löst allerdings der am Rettungsrucksack befestigte Kohlenmonoxid-Warnmelder aus. Das Einatmen des geruchslosen Gases von kann innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen. Die Ursache für den Alarm ist schnell gefunden. In der Wohnung brennen in einer Metallschale mehrere Kohlen für Shishas. Alle drei Personen zeigen Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung. Die Raucher kommen ins Krankenhaus – gerettet.

Terrier steckt im Erdbau fest Frauchen ist wieder glücklich vereint mit Bailey.

Der sechsjährige Jack Russel Terrier Bailey steckt am 22. September am alten Hafen Graf Bismarck seine Nase einmal zu tief in den Erdbau eines Kaninchens. Er sitzt prompt fest. Gut zwei Stunden versucht die Besitzerin den Hund zu befreien – ohne Erfolg. Mit Spaten und Schaufel gräbt die Wehr den Hund nach einer Stunde Plackerei unverletzt aus. Die Besitzerin strahlt vor Freude.

Stute auf die Beine geholfen Stute Nanni wird aufgerichtet.

Am 20. April rückt die Feuerwehr zu einem Reiterhof nach Beckhausen aus. Stute Nanni ist gestürzt und kommt nicht mehr auf die Beine. Zehn Feuerwehrmanns-Stärken und zwei Schläuche sind nötig, um dem 900 Kilogramm schweren Tier wieder aufzuhelfen.

Katze in der Dachrinne

Am 4. Juni erreicht die Feuerwehr gegen halb zehn der Hilferuf einer verzweifelten Katzenbesitzerin aus einem Mehrfamilienhaus an der Bockermühlstraße in der Neustadt. Ihre Katze ist durch ein Dachfenster geklettert und in die Rinne abgerutscht. Alle Lockversuche mit Futter sind vergebens. Das Tier ist eingeklemmt. Abhilfe schafft die Drehleiter der Feuerwache Altstadt. Gemeinsam mit der Katzenhalterin, die das völlig verängstigte Tier beruhigt, holen die Retter die Katze schnell wieder auf den sicheren Boden zurück.

Schlange im Vorgarten Die Schlange in der Transportbox

Der zweite „tierische“ Einsatz am gleichen Tag, 4. Juni, folgt nur anderthalb Stunden später – gegen elf Uhr. Bei Gartenarbeiten vor einem Mehrfamilienhaus an der Evastraße in Bismarck entdecken Anwohner plötzlich eine Schlange. Dabei handelt es sich um eine circa 1,20 Meter lange, orangefarbene Kornnatter. Mit einem so genannten „Schlangenhaken“ kann die Besatzung des alarmierten Kleineinsatzfahrzeuges das Reptil ohne Probleme greifen und in eine Transportbox legen.

Nur noch tot geborgen

Am 11. September brennt eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Schalke. Den Bewohner der Brandwohnung können die Einsatzkräfte nur noch tot bergen, drei weitere Personen werden gerettet, zwei davon über eine Drehleiter.

In der Nacht zum 11. November kommt es außerdem zu zwei schweren Unfällen. Beim ersten Unfall auf der A 2 wird der Fahrer eines Pkw getötet, der Beifahrer lebensgefährlich verletzt. Nur wenige Stunden später gibt es eine Kollision an der Kreuzung Willy-Brandt-Allee und Emscherstraße. Ein Auto prallt gegen einen Baum, beide Insassen werden eingeklemmt. Die Feuerwehr befreit sie mit Hydraulikscheren.

Tierischer Wach-Besuch Die Küken im Schutzhelm.

Am 8. Juni staunen die Kollegen der Feuerwache Buer nicht schlecht, als am Abend plötzlich drei Entenküken zwischen Löschfahrzeug und Drehleiter durch die Fahrzeughalle der Wache in Buer daher watscheln. Woher der Entennachwuchs kommt, ist nicht ersichtlich, aber die Feuerwehrmänner nehmen sich sofort der kleinen Enten an und befördern die Tiere behutsam in einem Feuerwehrhelm zurück in die Freiheit – zu ihren Eltern.