Gelsenkirchen. . Die Stadt lud Senioren zum Weihnachtsingen in die Evangelische Altstadtkirche. OB summt sich auf dem Weg mit „Tochter Zion“ ein.
Leuchtende Kerzen auf dem Altar, weitere Lichtquellen aus rotem Wachs auf einem überdimensionalen Adventskranz: Festlich war die Atmosphäre in der Evangelischen Altstadtkirche am Heinrich-König-Platz. Weihnachten sah man hier nicht nur, Weihnachten konnte man beim traditionellen Weihnachtssingen auch hören.
Den Auftakt der vorweihnachtlichen Veranstaltung zur Förderung sozialer Kontakte von Seniorinnen und Senioren machte das Bläserensemble „Back to brass“. Die Leitung hatte Christian Ollesch übernommen.
Pfarrer Henning Disselhoff führte durch den musikalischen Nachmittag. Mit den Worten „Schön, dass sich so viele hier engagieren und der Stadt ihre Gesichter geben“, wandte er sich an die Besucher, die auf den hölzernen Bänken Platz genommen hatten. Oberbürgermeister Frank Baranowski erinnerte in einer Rede daran, dass es nicht mehr lange bis zu Heiligabend sei, aber man ja noch genug Zeit hätte, um in Ruhe Geschenke zu besorgen und in weihnachtliche Stimmung zu verfallen. „Dieses Zusammen-Singen macht Freude, das spüren wir alle. Und es drückt etwas aus. Beim Zusammen-Singen wird deutlich, dass wir gemeinsam mehr können als alleine“, so der Oberbürgermeister, der sich nach eigener Aussage schon mal mit „Tochter Zion“ auf dem Weg vom Büro zur Kirche warmgesummt hatte.
Sopranistin Alfia Kamalova sang mit glasklarer Stimme
Mucksmäuschenstill wurde es als Alfia Kamalova zu singen begann. Mit glasklarer Stimme trug die Sopranistin Lieder wie „Es ist ein Ros’ entsprungen“ und „Christbaum“ vor. Begleitet wurde sie am Klavier durch Bernhard Stengel. Auch die Opera School beschallte die Kirche während des Konzerts mit besinnlichen Klängen.
Zwischendurch schallerten die durch die Stadt geladenen Gäste fleißig mit. Lieder wie „Macht hoch die Tür“ und „Leise rieselt der Schnee“klangen durch das Gotteshaus mit den hohen Decken. Mit und ohne Liederblatt zeigten sich viele Gäste textsicher.
Wird Heiligabend noch gesungen?
Conchita Malave (46): „Wir singen an Heiligabend ganz traditionell vor dem Weihnachtsbaum - oftmals aber mit Unterstützung einer Weihnachts-CD.“ Die Besucherin war sichtlich erfreut über eine spontan ergatterte Konzertkarte. Angelika (56) und Hans-Georg Schweinsberg (63) lauschen lieber den Weihnachtsliedern seit dem Auszug der Kinder. Für die 90-jährige Irmgard Kollaczek ist das Singen am Tannenbaum wiederum Tradition. „Ich werde Weihnachten bei meiner Tochter feiern zusammen mit dem Enkel und Urenkel. Mein Urenkel singt zuerst die neuen Lieder und wir stimmen dann später die altbekannten Weihnachtslieder an.“