Gelsenkirchen. . Westfälische Hochschule vergibt Stipendien an 50 Schüler. Sie werden jetzt bis zum Ausbildungs- oder Studienbeginn von Scouts begleitet.
- Stipendium fördert leistungsstarke Schüler aus weniger privilegierten Familien
- Jugendliche sollen vor allem ihre eigenen Stärken herausfinden
- RAG Stiftung fördert die Ruhrtalente mit insgesamt 1,5 Millionen Euro
Zielstrebig, leistungsorientiert und sozial engagiert - das sind Kriterien, nach denen Talentscouts der Westfälischen Hochschule und Lehrer 50 Schülerinnen und Schüler im Ruhrgebiet ausgesucht haben, ein Stipendium bei „Ruhrtalente“ zu bekommen. Acht Jugendliche aus Gelsenkirchen sind dabei.
„Mein Dank gilt allen, die sich haben anstecken lassen, junge Menschen nach vorne zu bringen“, erklärte der Präsident der Westfälischen Hochschule, Prof. Bernd Kriegesmann.
Viele junge Talente sind noch unentdeckt
Es gebe hier so viele unentdeckte Talente, die man entdecken und fördern müsse. „Ihr dürft stolz sein, nutzt die Chance“, forderte Kriegesmann die Schülerinnen und Schüler auf. Es geht darum, die eigenen Fähigkeiten zu entdecken.
Zeit, junge Leute mit Stipendien unter die Arme zu greifen, sei es längst. Es habe sich gezeigt, dass das Ruhrgebiet deutlich weniger Schülerstipendien vergebe als das übrige Deutschland. Das könne nicht sein. Junge Menschen seien die Zukunft und es lohne sich, darin zu investieren.
Und da Talentförderung ohne Geld nicht geht, mussten Geldgeber gesucht werden. Als Hauptsponsor tritt die RAG-Stiftung auf, die mit 1,5 Millionen Euro dabei ist. Weitere Förderer sind bisher die Nicolai-Thiel-Stiftung, die Margret Hölzemann Begabten Stiftung und der Rotary Club Recklinghausen-Vest.
Bewerben können sich Schüler der achten Klasse
Bewerben können sich Jugendliche aller Schulformen ab der achten Klasse. Das gibt es nirgendwo sonst, wurde betont. Gefördert werden Jugendliche aus weniger privilegierten Familien bis zum Beginn einer Berufsausbildung oder eines Studiums.
Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung wies auf eine Studie hin, die kürzlich veröffentlicht wurde. Die belegt, dass Frauen deutlich weniger gefördert werden als Männer und Frauen mit Migrationshintergrund noch einmal deutlich benachteiligter sind. Das werde im Ruhrgebiet deutlich, weil hier sehr viele Menschen mit ausländischen Wurzeln leben.
Ratschlag der Ministerin: Beruf mit Sorgfalt aussuchen
Sie forderte die Jugendlichen auf, in sich hinein zu horchen, wo man im Leben hin möchte und den zukünftigen Beruf mit Sorgfalt auszusuchen. „Denn manche Menschen wechseln ja den Partner öfter als den Beruf“, stellte sie fest.
Ein breites, ideeles Programm, das fünf Säulen umfasst, fördert die Ruhrtalente. Es gibt Workshops zur Berufs- und Studienauswahl, Bewerbungstrainings, die Teilnahme an Summer Universities oder dem Talent-Camp Ruhr. Auch Wege zum gesellschaftlichen und politischen Engagement werden aufgezeigt, Museen- und Theaterbesuche organisiert - immer mit Blick hinter die Kulissen.