Gelsenkirchen. . Bereits zum zehnten Mal wurden in Gelsenkirchen stille Helfer für ihr Ehrenamt ausgezeichnet. Das Motto: Integration gemeinsam leben!
„Ich hatte letzte Nacht einen Traum.“ Mit Auszügen des Theaterstücks „Alles im Wunderland“, gestaltet von rund 20 Gelsenkirchener Flüchtlingen, ist die Verleihung des Ehrenamtspreises im Hans-Sachs-Haus eröffnet worden. Unter dem Motto „Deutschland 2016 – Integration gemeinsam leben!“ stand das Jubiläum des Preises, der von der Sparkasse Gelsenkirchen in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal gestiftete wurde und mit 6000 Euro dotiert ist.
Die Preisträger haben dieses Mal besonders viel gemeinsam. So einten sich auf der Bühne nicht nur Menschen, die uneigennützig Zeit und Verantwortung für andere übernehmen.
Für ein besseres Miteinander
Für ihr Engagement dankten sowohl Oberbürgermeister Frank Baranowski, Karina Wrona von der Gelsenkirchener Ehrenamtsagentur als auch Sparkassen Vorstand Bernhard Lukas. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr das unermüdliche Engagement für Flüchtlinge, Menschen mit Migrationshintergrund und ein besseres Miteinander der Kulturen. Dazu beigetragen hat etwa Preisträgerin Brigitte Becker. Die ehemalige Lehrerin der Gesamtschule Bergerfeld hat sich schon in ihrer aktiven Zeit als Pädagogin vielfältig in der Integrationsarbeit eingesetzt.
Für Aufmerksamkeit sorgte ihr Einsatz für eine libanesische Familie in Not oder für jüdische Zuwanderer aus der Ukraine. Anstatt die verdiente Pensionierung zu genießen, gilt ihr unermüdlicher Einsatz nach wie vor den Menschen, die Hilfe benötigen. Heute koordiniert sie das Patenschaftsprogramm der Awo Gelsenkirchen. Unter den Gästen war wohl keiner so stolz auf Brigitte Becker, wie ihr persönliches Patenkind Aladin aus Afghanistan. Aber auch die 30 ehrenamtlichen Mitarbeiter des Alfred-Zingler-Hauses (vertreten durch Magdalena Podstawny und Günter Bargel) konnten sich in diesem Jahr über eine Auszeichnung freuen. Mit viel Herzblut tragen sie zur Überwindung kultureller Hemmnisse bei – richten sich immer an die Bedürfnisse der Menschen in bezug auf ihre Herkunftsländer.
Berücksichtigt wurden auch die Initiative „An-GE-kommen“ (Jan Dworatzek ) und die „Task Force-Flüchtlingshilfe“ (Uwe Wespmann und Jürgen Hansen ). Durch die unbürokratische Arbeit konnte direkte Hilfe geleistet werden – genau da, wo sie am nötigsten gebraucht wird.
Aber auch „stille Helfer“, die keinen Preis erhalten haben, wurden seitens der Veranstalter ausdrücklich erwähnt und gelobt. „Ohne diese Unterstützung wäre es auch für uns als Stadt schwierig, all die Menschen aufzufangen“, so OB Baranowski. So hatten dann auch zwei junge Frauen einen ganz großen Auftritt. Marie Angerer und Francesca Ragone unterrichten ehrenamtlich Flüchtlinge in Musik. Nun hatten die beiden Musikerinnen bei der Verleihung ihren großen Auftritt. Standing ovations inklusive.