Gelsenkirchen. Als klassisches Quartett ließen die „Echoes of Swing“ die Gesichter von 200 Jazz-Liebhabern im Schloss Berge erstrahlen. Gespielt wurde traditioneller Jazz im Stil von Übervätern wie Duke Ellington, Earl Hines und Sidney Bechet. Eingeladen hatte der Lions Club Gelsenkirchen Buer.

Als klassisches Quartett ließen die „Echoes of Swing“ die Gesichter von 200 Jazz-Liebhabern im Schloss Berge erstrahlen. Gespielt wurde traditioneller Jazz im Stil von Übervätern wie Duke Ellington, Earl Hines und Sidney Bechet. Eingeladen hatte der Lions Club Gelsenkirchen Buer.

Über den Regenbogen

Die Einnahmen fließen wie immer ins Friedensdorf Oberhausen. Dass sich die Männer um Frontmann Chris Hopkins am Alt-Saxophon nicht streng an Normen hielten, wurde spätestens bei der Bearbeitung von Johann Sebastian Bachs English Suite No. 6, auch „Gavotte I“ genannt, klar. Jazz goes Klassik, das konnte schon Charlie Parker. Und dass es im Jazz ohnehin nur wenige Regeln gibt, versteht sich von selbst.

Hopkins, Colin T. Dawson (Trompete und Gesang), Bernd Lhotzky (Flügel) und Oliver Mewes (Schlagzeug) spielten sich mit Titeln von Cole Porter und Scott Joplin durch einen Teil des „American Songbook“; mit Eigenkompositionen wie „Hipsters Hop“ oder „Salir a la Luz“ konnten die vier ganz in Schwarz gekleideten Musiker aber auch eigene Glanzpunkte setzen.

Gut 200 Gäste verfolgten den Auftritt der Jazz-Formation im Schloss Berge.
Gut 200 Gäste verfolgten den Auftritt der Jazz-Formation im Schloss Berge. © Martin Möller

Zur Mitte des Konzerts verschwanden drei Jazzer von der Bühne und ließen Lhotzky eine bewegende Version von „Over the Rainbow“ aus dem Film „Der Zauberer von Oz“ spielen. Mit diesem Song von Harold Arlen war Judy Garland 1939 berühmt geworden.

Das Publikum zeigte Sachverstand. Nach Soli wurde applaudiert, das gehört sich so im Jazz. Und soliert wurde prächtig! Hopkins und Dawson lieferten sich darüber hinaus mit gegenläufigen Melodien harmonische Duelle. Manchmal dämpfte Dawson seine Trompete ab und erzeugte somit Töne wie einst King Oliver und Louis Armstrong.

Hopkins lobte ganz besonders den guten Sound im Graf-von-Limburg-Saal; der Holzboden war da sehr förderlich.