Gelsenkirchen. Auch Kreisvorstand der Liberalen will vor einer seriösen Entscheidung Fakten. Dennoch positoniert sich die FDP bereits gegen Standort Caubstraße.
Auf ein Prüfprozedere zum Bäderkonzept, Beratungsschritte und ausführliche Bürgerinformation (oder gar einen Ratsbürgerentscheid) hat sich der Rat der Stadt am Donnerstag in einer Marathon-Sitzung geeinigt.
Den Entscheidungsweg hätte wohl auch die Gelsenkirchener FDP mitgetragen. Doch die Liberalen sind im Rat nicht vertreten. Doch sie haben natürlich eine Meinung zur Bäderzukunft und wissen was sie wollen – nämlich zunächst einmal „Fakten, Fakten, Fakten. Erst wenn wir Zahlen vorliegen haben, können wir auch seriös eine Entscheidung unterstützen“, sagt Ralf Robert Hundt, Mitglied des FDP-Kreisvorstands.
Aktuell, glaubt die stellvertretende Kreisvorsitzende Susanne Cichos, gäbe es einfach auch für große Teile der Gelsenkirchener noch „ein Wissensdefizit. Die Hintergründe fehlen einfach.“
An der Caubstraße käme es „zum Verkehrsinfarkt“
Unabhängig davon hat auch die FDP klare Vorstellungen – vor allem davon, was aus ihrer Sicht nicht geht: ein Hallen- und Freibad an der Caubstraße in Schalke, wie es Gelsensport oder auch die SPD favorisieren, um Ersatz zu schaffen für das Sport-Paradies und das Zentralbad.
„Wenn man über Verlegung oder Zusammenlegung spricht“ ist für die FDP der Verkehr das K.o.-Kriterium für Schalke. Rechne man die saisontypischen 70 000 Besucher des Zentralbads und die 230 000 des Sportparadieses zusammen, käme es an der Caubstraße „zum Verkehrsinfarkt“ in einem Quartier mit ohnehin kritischer Feinstaubbelastung. „Die Stadt hat in dem Bereich gerade die Straßenbahngleise an der Kurt-Schumacher-Straße begrünt und wir haben jüngst erst das Lkw-Fahrverbot für ein Jahr verlängert, und dann wolle man so eine Planung, kritisiert die FDP und appelliert: „Wir dürfen als Bürger dieser Stadt nicht zulassen, dass es soweit kommt.“
Hundt und Cichos sind – bislang zumindest – für den Erhalt des Standorts Sportparadies. Wir haben dort die gastronomischen Betriebe, wir haben die passende Verkehrsinfrastruktur, wir haben Parkplätze. Das alles ist ideal für ein Bad.“ Wenn neu gebaut werden müsse, dann dort. Auch der Standort Zentralbad hat für die FDP Charme. Hundt: „Er ist gut erreichbar. Es heißt nicht umsonst Zentralbad.“