Die Mulvany-Realschule startet in den gebundenen Ganztag. „Die Entlastung der Familien ist ganz entscheidend”, betont Schulleiter Hans-Jürgen Smula. Der Kern des Konzepts umfasst eine pädagogische Betreuung der Schüler bis in den Nachmittag. An drei Tagen pro Woche bleiben die Kinder bis nach drei.
Mittagessen, Hausaufgabenhilfe, Sport und Spiele - der gebundene Ganztag an der Mulvany-Realschule in Bismarck bietet Schülern und ihren Eltern ein pädagogisches „Rundum-Sorglos-Paket”.
„Die Entlastung der Familien ist ganz entscheidend”, betont Schulleiter Hans-Jürgen Smula: „Durch den Wandel der gesellschaftlichen Strukturen sind solche Angebote notwendig geworden.” Der Kern des Konzepts umfasst eine pädagogische Betreuung der Schüler bis in den Nachmittag. An drei Tagen in der Woche bleiben die Kinder bis kurz nach drei. Alle zusätzlichen Aktivitäten werden von Lehrern begleitet und gestaltet - dadurch kommt die Schule vor allem berufstätige Eltern entgegen. Kommen ihre Spösslinge am Nachmittag nach Hause, haben sie schon ihre Hausaufgaben erledigt, Sport getrieben und wurden bereits verköstigt.
Aktuell ist allerdings erst die fünfte Klasse der Mulvany-Realschule im gebundenen Ganztag. Nun soll das Konzept sukzessive erweitern werden und in den nächsten fünf Jahren abgeschlossen sein. Neben der Mulvany-Realschule sind seit diesem Schuljahr noch die Getrud-Bäumer-Realschule sowie das Grillo- und das Riccarda-Huch-Gymnasien gebundene Ganztagsschulen. Aber nur am Hagemannshof sind die dafür notwendigen Umbauten abgeschlossen. „Wir sind stadtweit die erste weiterführende Schule, die den gebundenen Ganztag komplett umgesetzt hat”, sagt Rektor Smula stolz. Ein ehemaliger Pavillion auf dem Schulgelände wurde zu einer kleinen, aber feinen Mensa umgebaut.
Doch wie kommen Fünftklässler mit dem Wechsel zur weiterführenden Schule und dem deutlich erhöhten Stundenkontingent zurecht? „Natürlich ist die Umstellung erstmal anstrengend für die Schüler, aber wenn sie hier raus kommen, haben sie frei.”
Das gefällt auch vielen Schülern. Der gebundene Ganztag ist bei den meisten Fünftklässlern beliebt: „Das ist doch prima. So kann man viel mehr lernen”, freut sich Tanyyip Coskun (12) über die zusätzliche Zeit in der Schule. Seine Mitschülerin Souad Balhas (11) sagt wie selbstverständlich über den Nachmittagsunterricht: „Die Freunde können ruhig mal warten.” Dazu kommt, dass das Mittagessen in der neuen Mensa schmeckt und der Sport gut tut: „Die Schüler können sich in der Turnhalle richtig auspowern und ihren Bewegungsdrang ausleben”, sagt Susanne Nothoff. Die Lehrerin hat allerdings die Erfahrung gemacht, dass sich die Kinder anschließend nur schwer wieder auf den Unterricht konzentrieren könnten, auch wenn am Nachmittag überwiegend „weichere Fächer” auf dem Stundenplan stünden. Doch Nothoff hat ein Mittel gefunden: „Dann lasse ich ein bisschen Entspannungsmusik laufen und lese ein paar Minuten vor - das wirkt.” Anschließend wird weiter gelernt.
Für Schulleiter Hans-Jürgen Smula ist der gebundene Ganztag noch lange nicht an seine Grenzen gekommen: „Da gibt es noch enormes Entwicklungspotenzial. Auch im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes mit Bewegungstraining oder Gesundheits- und Ernährungsunterricht.”