Startschuss für neue Form der Kinderbetreuung: Tagesmütter schaffen Angebot in eigenen Räumen. Begleitung durch Partner

NEUE SÄULE IN DER TAGESPFLEGE Die Tagespflege von Kindern hat seit gestern eine neue Säule: An der Schweidnizer Straße 19 in Erle öffnete in einem Wohnhaus die erste Gruppe, in der Kinder von Tagesmüttern in familiärer Atmosphäre betreut werden. Das Angebot, sagt Jugendamtsleiter Alfons Wissmann, sei herausragend und im Ruhrgebiet ohne Beispiel. Und: Es wird schon in Kürze ausgebaut.

"Wir wollen Kindern ein Stück Familie geben", sagt Antje Biniasch, eine der drei Tagesmütter, die sich zusammengetan haben, um gemeinsam die erste Gruppe dieser Art aufzubauen. Platz für zehn Kinder haben sie in ihren Räumen, die auch in einer typischen Wohnung liegen könnten: Eine Küche gibt es ebenso wie ein Wohnzimmer, Bad oder Garten. Hier werden Mädchen und Jungen flexibel betreut, je nach Wunsch der Eltern zwischen 6.30 und 19 Uhr. Unterschiede zum Kindergarten: Es wird gemeinsam eingekauft und gekocht, gerade auch deshalb, um die familienähnliche Situation zu schaffen. Parallele zum Kindergarten: Das Jugendamt kassiert von den Eltern die üblichen Gebühren, bezahlt die Tagesmütter und begleitet sie.

Das Angebot, resümiert Wissmann, habe "eine sehr hohe Qualität": Die Tagesmütter, die von der Stadt grünes Licht für die Gruppe bekamen, seien Erieherinnen bzw. Kinderpflegerinnen und sorgten für ein verlässliches Angebot wie einen geregelten Tagesablauf.

OB Frank Baranowski lobt die neue Form der Tagespflege auch deshalb, weil es im örtlichen "Bündnis für Familien" geschmiedet wurde. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GGW etwa stellt die 90 Quadratmeter große Wohnung kostenlos zur Verfügung, örtliche Unternehmer spendeten Möbel, Küchenteile und Gartenbedarf. "So fügen sich viele Teile zu einem Ganzen zusammen", so ein zufriedener Oberbürgermeister.

In Kürze sollen weitere jeweils zehnköpfige Gruppen an der Josefinenstraße (Schalke), Werdener Straße (Scholven) und Hohenfriedberger Straße (Ückendorf) öffnen; Wohnraum stellt dann neben der GGW auch die Deutsche Annington zur Verfügung. Dabei soll es nicht bleiben: Diese Betreuungsform, so Baranowski, brauche Nachahmer.

FettGEdruckt Seite 2 Weitere Informationen zu freien Plätzen oder zur Tätigkeit als Tagesmutter: Tel: 169-21 24 bzw. -21 84 (Jugendamt).