Bilder-Installation von Pedro Malinowski in der Pauluskirche in Bulmke. Der Kontakt zum Halfmannshof wird erneuert

0013405198-0050121935.JPG
© WAZ

Schon immer war (ist) die Pauluskirche in Bulmke an der Hammerschmidtstraße ein Ort für Ungewöhnliches, Beispielhaftes, Innovatives. Theologie und Öffentlichkeit, Musik und Literatur oder bilden-de Kunst gehen in dieser Architektur von Otto Prinz Hand in Hand - die WAZ berichtete bereits über die enge Zusammenarbeit mit Künstlern des Halfmannshofes beispielsweise. Und jetzt stellt wieder dort ein Mitglied der aktuellen Künstlersiedlung aus: Pedro Malinowski, ein Chilene, der schon seit Jahren in Gelsenkirchen lebt und wirkt.

Er bekam von der Gemeinde einen Auftrag: Das Gotteshaus in seinen Lichtstimmungen, mit seinen baulichen Achsen, Wand-, Fenster- und Raumproportionen aus seiner Sicht darzustellen; die besondere Atmosphäre zu filtern; das spannungsvolle Verhältnis von Kunst, Licht, Schatten, Stein, Glas und Holz als wichtige Materialien neu als "Kunstsituation" zu definieren. All' das gelang eindrucksvoll. Der Halfmannshöfer dokumentiert und löst doch eine poetische Betrachtung der vorgefundenen Situation aus. Er verfremdet nicht, manipuliert nicht bei der Sujetauswahl oder Detailbeschneidung, sondern Malinowski bleibt sich als Realist und Dokumentarist treu. Seine Bilder - außen, innen, Licht, Kunst, Porträts usw. - stimmen auf die Kirche, auf das Klima, auf das Gemeindeleben und das individuelle Sakralverständnis ein.

Was nun wiederum das Ungewöhnliche der Präsentation ist: Malinowskis Bildtafeln hängen seitlich im Großraum, sind beidseitig zu "lesen". Sie doppeln gewissermaßen die architektonische Situation und besitzen doch einen originären Eigenwert. (Dauer: bis zum dritten Advent im Dezember) HJL