Mit viel Herzblut und Einfühlungsvermögen hat sich der ehemalige Buga-Spielplatz unter der Leitung von Sabine Kersten zu einer kleinen Oase entwickelt: Detektivabenteuer, Hörspiele im alten Stollen und jede Menge Spaß

Mit klitschnassen Shorts und schlammverdreckten Füßen steht eine Gruppe von Jungs auf dem Hügel im Kinderland und drückt den Hebel der Pumpe mit aller Kraft nach unten. Ein paar Versuche später spritzen die ersten Tropfen Wasser heraus, fließen den kleinen Abhang hinunter, verwandeln den Abenteuerspielplatz in ein immer größeres Schlammparadies.

Doch das Wasserspiel ist nur eine der Attraktionen im Kinderland des Nordsternparks, ein riesiger Spielplatz mit Kletternetzen, Tunnelrutschen und ein Teich mit Floß und Fässern lädt die Kids der Umgebung tagtäglich zum Toben ein. Dabei ist die kleine Oase mit Wasser, Sand und Fröschen eigentlich ein Zufallsprodukt. Während der Bundesgartenschau sollten auch die Kinder einen Anlaufpunkt zur Beschäftigung haben. "Das Programm lief dann so gut, dass man dachte: Das muss weitergeführt werden", erinnert sich Sabine "Kavya" Kersten, Leiterin, Kopf und Herz des Kinderlandes.

Aus dem einstigen Container wurde ein buntes Haus mit Kiosk und allerlei Spielmöglichkeiten. Und das Programm nahm Formen an. Mittlerweile sind besonders die liebevoll ausgetüftelten Rallyes zu einer Spezialität des Hauses geworden. Als kleine Detektive auf Spurensuche gehen, Fußabdrücke suchen - "das geht nicht nur auf der Playstation, sondern auch im wahren Leben", lacht Kersten und zeigt auf Jeanette Baguette und Gaby Gouda, zwei der lebensgroßen Verdächtigen, die es mit Hilfe von bestimmten Indizien zu überführen gilt.

Detektivabenteuer, Goldsuche, eine abenteuerliche Weltreise oder die Sinneslust: "Wichtig ist es, die Kinder dort abzuholen, wo sie stehen", so Kersten. So höre sie mittlerweile sogar gerne HipHop, wenn sie zur Weihnachtszeit mit den Jugendlichen zu dem Beat ihrer Musik Kekse backt. "Wenn sie hier arbeiten, bleiben sie automatisch jung", lächelt Kersten. Auch ihr eigener Sohn ist im Kinderland groß geworden.

Sieben Tage die Woche, sogar an Feiertagen und ganz besonders in den Ferien brummt das Kinderland, die "Villa Kunterbunt" im Nordsternpark. Am Wochenende kümmern sich Aktiv-Jobber ums Wohlergehen der Gäste.

In diesen Tagen jedoch steht etwas ganz anderes auf dem Programm. Jeweils zwei Klassen aus Gelsenkirchener Schulen treffen beim Beach Fußball aufeinander, messen sich im Kicken. "Im Sand ist das ziemlich anstrengend", gerät Kersten schon beim Gedanken daran ins Schwitzen. "Über allem steht der Gedanke des Fair Play - für Fairness gibt es Extrapunkte".

Besonders freut sich die Leiterin in diesem Jahr über die Kooperation mit dem Gesundheitshaus. So kann den Nachwuchsfußballern nicht nur der Spaß am Sport, sondern mit knackigem Obst und Gemüse auch an gesunder Ernährung näher gebracht werden.