Container in der Feldmark und im Schaffrath sollen bald abgebaut werden. In den Einrichtungen leben nur noch 37 Menschen. Asylbewerberzahl stark rückläufig. Bleiberechtsregelung bringt für "Geduldete" keinen Durchbruch

Ein unrühmliches Kapitel der Stadt geht bald zu Ende: In 2008 werden die letzten Wohn-Container für Flüchtlinge in der Feldmark und im Schaffrath geräumt. Menschen leben in den häufig als menschenunwürdig kritisierten Behausungen kaum noch.

Vor allem wegen der rückläufigen Flüchtlingszahlen und der entspannten Wohnungssituation steht in beiden Einrichtungen - Katernberger Straße in der Feldmark, Paulussstraße im Schaffrath - jeweils nur noch ein Block. 22 Asylbewerber wohnen noch an der Paulusstraße, gerade mal 15 an der Katernberger Straße. In Hochzeiten waren beide Einrichtungen mit jeweils mehr als 250 Menschen (über-)belegt. Bereits vor Jahren abgebaut wurden die Lager an der Seestraße in Buer (2003) und Bergmannstraße in Ückendorf (1997).

Auch in 2007 hielt der Abwärtstrend in der Flüchtlingsstatistik an: Bis Ende September nahm die Stadt 33 Asylbewerber auf. Zum Vergleich: 2006 waren's insgesamt 107.

Relativ konstant ist dagegen die Zahl der "sonstigen Flüchtlinge". Zu dieser Gruppe zählt man Menschen, deren Asylantrag zwar rechtskräftig abgelehnt ist, bei denen jedoch Abschiebehindernisse (u.a. wegen der Gefahr für Leib und Leben im Heimatland oder fehlender Papiere) bestehen und die zum Teil seit über zehn Jahren in Gelsenkirchen leben: Für 1595 Menschen galt dies zum Stand 30. September 2007, 2006 waren's 1626.

Die von Bund und Land vor einem Jahr mit Blick auf diesen Personenkreis beschlossene Bleiberechtsregelung sollte einen Durchbruch bringen. Die von der Stadt gestern im Beirat für Flüchtlinge und Obdachlose vorgelegte Zwischenbilanz gibt aber nicht zu übertriebenem Optimismus Anlass. Nach der Bleiberechtsregelung vom 17. November 2006 wurden in Gelsenkirchen 1059 Anträge auf Erteilung von Aufenthaltserlaubnissen gestellt. In 303 Fällen lagen die Voraussetzungen auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis vor. 261 Flüchtlinge erhielten diese für sechs Monate sowie 38 Flüchtlinge für zwei Jahre, weil sie ihren Lebensunterhalt vollständig selbst sichern konnten. loc