Die Stadt arbeitet in einem Projekt des Landes mit und analysiert den Bedarf an "haushaltsnahen Dienstleistungen". Kooperationspartner ist die Verbraucherzentrale

Erneut wurde Gelsenkirchen für ein Landesprojekt ausgewählt. Diesmal kam der Zuschlag vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration (MGFFI).

Das Projekt befasst sich mit "Haushaltsnahen Dienstleistungen für ältere Menschen" und wird außer in Gelsenkirchen noch in fünf anderen Städten im Lande gefahren. Es ist zunächst bis Ende dieses Jahres ausgelegt. Über allem steht: Ältere Menschen sollen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben können. Als Partner hat das MGFFI die Verbraucherzentrale Düsseldorf gewonnen. Das Landesministerium finanziert das Projekt, in dem es bis Ende des Jahres sechs Arbeitstage einer Mitarbeiterin/eines Mitarbeiters aus den Verbraucherberatungsstellen vor Ort bezahlt.

In Gelsenkirchen bilden Dr. Wilfried Reckert als Senioren- und Behindertenbeauftragter der Stadt und Sigrun Krümmel, Leiterin der Verbraucherberatungsstelle an der Luitpoldstraße eine Partnerschaft. Gemeinsam wollen sie nun erst einmal herausfinden, wie groß hier überhaupt der Bedarf für ist für haushaltsnahe Dienstleistungen, wieviele ältere Menschen ihren Haushalt gar nicht mehr oder nur vorübergehend nicht allein gestalten können und entsprechende Hilfen brauchen.

Zu den Angeboten könne, sagten Reckert und Krümmel, das Fensterputzen ebenso gehören wie Rasenmähen, der Einkauf oder das Hemdenbügeln. Zielgruppe sind ältere Menschen, wobei sich nach Reckerts Erfahrungen etwa die Hälfte der Senioren in Gelsenkirchen gar nicht für die Zielgruppe hält, sich jünger wähnt. Die Partner schließen gleichwohl auch nicht aus, dass auch jüngere Menschen Dienst in Anspruch nehmen können - etwa bei Krankheit oder nach einem Unfall.

Der Analyse über die Hilfsbedürftigen folgt die Suche nach geeigneten Partnern. Krümmel betont: "Die Anbieten müssen sich verpflichten, die Anforderungen zu erfüllen". Die Vorgaben macht die Verbraucherzentrale. Reckert kündigt an: "Wer gegen die Standards verstößt, muss mit Sanktionen rechnen."

Um das Projekt starten zu können, bedarf es noch vieler Informationen und Gespräche. Im ersten Schritt wollen die beiden Partner am Dienstag, 21. August, im Wissenschaftspark einen großen Kreis um sich scharen. Eingeladen werden unter anderem Seniorenbeirat, Zukunftswerkstatt 50 plus, Wohlfahrtsverbände, Ich AGs, Vertreter von Wohnungsgesellschaften und Seniorenverbänden. dju