Die Gesamtschule Berger Feld wurde vom DFB als "Eliteschule" ausgezeichnet. Das Konzept: Der Verein bringt junge Talente in der Schule unter, diese gibt ihnen Freiräume fürs Training. Großer Bahnhof beim Festakt Wie bei einer guten Fee bestellt,
"Ein Fußballmärchen" nannte Klaus Pentinghaus sein (dutzende Strophen umfassendes) Gedicht, mit dem der Ex-Lehrer der Gesamtschule Berger Feld gestern vor versammelter Mannschaft - und untermalt mit Dias - an die Anfänge einer erfolgreichen "Ehe" erinnerte: die von Schalke 04 und der Gesamtschule.
Das verflixte siebte Jahr haben die Partner gerade hinter sich, da wurde das "Gesamtkunstwerk" (so der Schalker Nachwuchsleiter Helmut Schulte) ausgezeichnet. "Eliteschule des Fußballs" darf sich die Gesamtschule nun nennen, es ist die erste mit diesem Titel in NRW und erst die fünfte in der ganzen Republik.
Zur Verleihung gab es am Nachmittag einen großen Bahnhof im Schulgebäude. Sportminister Ingo Wolf und Bildungsministerin Barbara Sommer betraten ebenso die Bühne wie DFB-Chef Theo Zwanziger und DFB-Sportdirektor Matthias Sammer. Auch vom Nachbargrundstück waren sie gekommen: Schalke-Präsident Gerhard Rehberg etwa, Trainer Mirko Slomka, Manager Andreas Müller, Geschäftsführer Peter Peters und und und. Auch sie fehlten nicht: viele der Jungs, die im Berger Feld zur Schule gingen und parallel bei den Profis das Fußball spielen erlernten. Zwei Dutzend waren es bislang, der wohl Prominenteste, Manuel Neuer, wurde groß auf Leinwand geworfen.
Das Lob, das Schule und Verein von den Offiziellen aus Düsseldorf und Frankfurt ernteten, ist ein hart erarbeitetes. Alte Zöpfe mussten abgeschnitten werden, sagte Gerd Rehberg, und im Kopf musste sich viel bewegen, damit aus den Nachbarn, die kaum etwas miteinander zu tun hatten, eine erfolgreiche Partnerschaft entstehen konnte.
Die Schule etwa machte den Weg dafür frei, dass die "Fußballschüler" drei mal wöchentlich eine Doppelstunde lang fehlen und am Trainingsbetrieb teilnehmen können. Der Spagat: Vergünstigungen dürfen sie nicht erhalten, sie sollen im Schulbetrieb normal "mitlaufen", und Versäumtes müssen sie nach Schulschluss nachholen. "Das ist für die Schüler kein Zuckerschlecken", betont Christian Krabbe, Abteilungsleiter des siebten und achten Jahrgangs.
Die Pläne für die Zukunft? Schulleiter Georg Altenkamp will das erfolgreiche Modell nun "konsequent" auf den Mädchenfußball übertragen. Ein Verein, den sucht er freilich noch. M.M.
. . .und schön würd dieses Märchen enden,//wenn man, die Schale in den Händen,//bewiese, dass in dem Projekt//sogar der Deutsche Meister steckt.