Beim ersten Drachenfest auf dem Consolgelände offenbarte sich die Farben- und Formenvielfalt dieses Sports.Über 20 Drachenbauer waren angereist, um ihre Modelle in den Himmel steigen zu lassen

Sonniges und trockenes Wetter ist nicht alles. Auf den Wind kommt es an - zumindest für Drachenpiloten. Es gibt leichten, mittleren und starken Wind. Und für jeden Wind die richtigen Fluggeräte, meist mit viel Liebe und Detailarbeit selbst gebaut. Das erste Drachenfest auf dem Consolgelände zeigte die bunte Vielfalt dieses Sports, der für viele mehr als nur Hobby ist.

"Es gibt noch andere Freizeitvergnügen als PC-Spiele, das wollen wir gerade den Kindern zeigen", sagte Veranstalter Arthur Skibb, der das Drachenfest gemeinsam mit dem Referat Kultur realisierte. Skibb (die WAZ wird ihn noch vorstellen) gewann internationale Preise und gilt als "einer der Päpste des Drachenfliegens", wie Hartmut Ciesla formuliert.

Ciesla ist einer von 22 Piloten, die teilweise mit Kind, Kegel und Wellensittich angereist sind (aus dem näheren Umkreis, aber auch aus den Niederlanden) und auf dem Gelände campen. "Mich hat die Faszination vor sechs Jahren gepackt", erzählt der Drachenbauer aus Schalksmühle bei Lüdenscheid. "Bei diesem Hobby kann man der Fantasie freien Lauf lassen. Wenn man eine Idee entwickelt, den Drachen nach eigenen Vorstellungen baut und er sich schließlich in die Luft erhebt, ist das einfach ein tolles Gefühl."

Auch Norbert Liesack ist aus Wattenscheid gekommen. "Richtig populär ist das Drachenfliegen ja erst seit zehn Jahren geworden", meint er. 15 selbstgebaute Drachen verschiedenster Art hat er dabei.

Überhaupt finden sich an diesen Tagen am Himmel über Consol die vielfältigsten Modelle in allen Regenbogenfarben, von der klassischen Rautenform bis hin zu dreidimensionalen Exemplaren, die mal aussehen wie eine große bunte Fledermaus, mal wie ein überdimensionaler Teddybär. Die Besucher staunen und freuen sich über den Anblick - Kindheitsträume werden wieder wach.

"Die Drachenszene ist wie eine große Familie, wir freuen uns, wenn wir uns treffen und tauschen Tipps aus", sagt Hartmut Ciesla. Auch in Gelsenkirchen sollen in Zukunft jährlich solche "Familientreffen" stattfinden. Die WAZ kommt darauf zurück."Es gibt noch andere Freizeitvergnügen als PC-Spiele"