Offene Ganztagsschule: Partner ziehen Bilanz und schauen nach vorn
Kommunikation ist ein wichtiger Konzeptbaustein im Netzwerk der Offenen Ganztagsschulen (OGS) in Gelsenkirchen. Damit die Kooperationspartner der Schulen (Awo, Bauverein Falkenjugend, Caritas und Evangelische Jugend) an einem Strang ziehen und sich untereinander austauschen können, hat sich bereits 2003 eine entsprechende Arbeitsgruppe gebildet. Qualitätssicherung und vergleichbare Strukturen in allen Stadtteilen sind das erklärte Ziel der Beteiligten. Schon jetzt ist das Konzept von Erfolg gekrönt: Bei einer Messe zum Thema "Offener Ganztag" in Hamm zeigten sich Schulministerin Barbara Sommer und Familienminister Armin Laschet von der Vernetzung in Gelsenkirchen überzeugt und diskutierten mit den Verantwortlichen.
"Dass die Träger so eng zusammen arbeiten, ist nur in den wenigsten Städten der Fall", so Thomas Fischer von der Evangelischen Jugend Gelsenkirchen/Wattenscheid über den "Prototyp" made in Gelsenkirchen. Das Netzwerk ermögliche den Erfahrungsaustausch, das Bündeln von Potenzialen und die Schaffung von gleichen Bedingungen an allen Schulstandorten. "Die Kosten für ein Mittagessen sind beispielsweise einheitlich", sagt Frank Mortier von der Awo. Der Konkurrenzgedanke sei dadurch abgebaut worden.
Auf der OGS-Messe in Hamm präsentierte das Netzwerk seine vier Themenkomplexe "Schule und Jugendhilfe", "Schule und Jugendarbeit", "Sprachförderung" und "Lernzeit". "Wir haben uns dabei zwar auf eine gemeinsame Linie geeinigt, aber dennoch bringt jeder Träger etwas eigenes in das Konzept ein", betont Christoph Grün vom Caritasverband. So schaffe man mehr Qualität als wenn die Stadt die Aufgabe der Ganztagschulen alleine übernähme. Langfristig sei es das Ziel, dass aus den offenen gebundene Ganztagsschulen werden. "Momentan ist es so, dass die Schüler aus verschiedenen Klassen kommen."
Inhaltlich und konzeptionell sei man gut aufgestellt. "Eine Nachrüstung wegen der hohen Nachfrage ist aber nötig", sagt Uwe Zinker vom Bauverein Falkenjugend. Während im Schuljahr 2003/2004 insgesamt 66 Ganztagsplätze an einer Schule in Gelsenkirchen vorhanden waren, sei die Zahl 2006/2007 auf 1355 an 33 Schulen angestiegen. Thomas Fischer: "Die Prognose für das nächste Schuljahr sieht 2345 Plätze an 52 Schulen vor." Schon jetzt setze man Wartelisten für die Ganztagsschulen ein. "Wichtig ist für uns der Austausch zwischen den Trägern und den Schulen", sagt Bärbel Rakowski vom Bauverein Falkenjugend. Zudem habe die Einbindung und Zusammenarbeit mit den Eltern einen hohen Stellenwert.