Und an der Hauptschule Eppmannsweg in Hassel wurde nun einer Muslima gekündigt, weil sie ihr Kopftuch nicht ablegen wollte; sie war in der Nachmittagsbetreuung eingesetzt.

An der Gesamtschule Berger Feld sind die Fronten verhärtet. Die Muslima widersetzt sich beharrlich dem neuen Schulgesetz und behält ihr Kopftuch auf, die Bezirksregierung Münster pocht auf die Einhaltung der Richtlinien. Auch ein Gespräch zwischen beiden Seiten verlief ergebnislos. Deshalb treffen sich Lehrerin und Schulaufsicht demnächst vor Gericht.

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Äußern will sich ob des schwebenden Verfahrens niemand so richtig. Schulleiter Georg Altenkamp immerhin berichtet, dass die türkischstämmige Frau nach wie vor einen „ordentlichen Dienst” verrichte und bei Schülern „sehr beliebt” sei. Ihre Weigerung, dass Kopftuch abzulegen, stellt er klar, führe in seinem Hause „nicht zu Spannungen”. Nach seiner Aussage hatte er die Frau bei der Verabschiedung des Kopftuchverbots durch Schwarz-Gelb aufgefordert, das Kopftuch abzulegen – vergeblich.

Im Ganztagsbetrieb der Hauptschule Eppmannsweg war eine Muslima zunächst als Aufsicht, zuletzt als Leiterin der Koch AG eingesetzt. Dass sie dabei ein Kopftuch trug, gibt Schulleiter Jörg Kuhlmann zu, sei der Schule zunächst „durchgegangen”. Als es auffiel und die Frau, darauf angesprochen, ihre Kopfbedeckung nicht ablegen wollte, sei ihr gekündigt worden. „Auch wenn wir sie sehr schätzen: Das Schulgesetz ist eindeutig”, begründet Kuhlmann.

Der Fall in Hassel ist übrigens nicht der einzige dieser Art. An der Grundschule Hohenfriedberger Straße in Ückendorf arbeitete vier Jahre lang eine muslimische Sprachförderkraft, die Vorschulkinder mit Zuwanderungsgeschichte betreute. Auch sie ihr Kopftuch nicht ablegen wollte, musste sie im Frühjahr gehen. Mehr noch: Die Frau bekleidete bei Milli Görüs eine Funktion. Der islamischen Gemeinschaft, vom Verfassungsschutz beobachtet, wird u.a. vorgeworfen, für das Tragen eines Kopftuches ebenso einzutreten wie für eine Überlegenheitsideologie, die die Welt in muslimisch und nicht muslimisch einteilt. Das Nichtmuslimische, so Kritiker, wolle Milli Görüs bekämpfen.