Denk mal an das Denkmal: Kirchen und historische Gebäude öffneten ihre Türen am Tag des Denkmals und luden zu Besichtigungen ein. So auch die Auferstehungskirche mit ihrem historischen Uhrwerk

Einmal durch das alte Gebälk einer Kirche stöbern und auf historischen Spuren der Stadt wandeln, dafür war dieser Sonntag wie geschaffen. Zum 15. Mal fand der Tag des offenen Denkmals statt und von 1000 Gebäuden und Anlagen, die in ganz NRW zur Besichtigung lockten, gab es auch hier einiges zu sehen.

Die Auferstehungskirche der Evangelischen Kirchengemeinde in der Josefstraße ist normalerweise geschlossen, doch an diesem Tag öffnete der denkmalgeschützte Bau seine Pforten - die Gelegenheit, sich die bereits im Jahr 1911 geweihte Kirche anzuschauen, nahmen nicht nur Neustädter wahr.

"Wir haben leider nur noch 900 Gemeindemitglieder, daher ist es nicht möglich neben der Altstadtkirche auch hier noch ein volles Programm zu finanzieren", bedauerte Pfarrer Thomas Webel-Reiner. Nur noch am ersten Sonntag im Monat findet ein Gottesdienst statt, doch mit zusätzlichen Veranstaltungen, wie Bibelgesprächen oder dieser Führung am Denkmaltag möchte er das städtetypische Kirchenjuwel wieder in die Wahrnehmung der Menschen rücken.

"Früher interessierten sich viele nicht für das, was jenseits des Bahnhofs lag, doch diese Kirche ist wirklich beachtenswert." Dem stimmte auch Besucherin Mechthild Dewald zu. Obgleich in der Neustadt groß geworden, hat sie die Auferstehungskirche bisher nur von außen gesehen. "Ich bin sehr neugierig gewesen, wie die Kirche von innen aussieht und wollte sie unbedingt besichtigen." Zwar wäre sie etwas schlicht, doch spätestens beim Aufstieg zu den Emporen und dem historischen mechanischen Uhrwerk war sie sehr angetan.

"Der Hallenkirchenbau ist im Jugendstil von Fritsche erbaut worden", erklärte Webel-Reiner und verwies auf weitere Besonderheiten: Ein goldenes Altarbild, ein riesiges Jugendstil-Kreuz und natürlich den "Dicken Georg": "Das ist die älteste Glocke Gelsenkirchens, gegossen 1321", so der Pfarrer. Weitere Besonderheit der Kirche: Ihre gute Akustik. Besucher nutzten die Einladung und erprobten sie gleich stimmlich oder mit Musikinstrumenten.

Neben der Auferstehungskirche luden u.a. die Thomaskirche, die ehemalige Schachtanlage Consolidation, Turm und Paternoster des Rathauses in Buer und die Pfarrkirche St. Georg zu interessanten Besichtigungen.