Die 20. Jazztage zogen am Wochenende wieder viele Musikfreunde aus ganz Deutschland und darüberhinaus in die Innenstadt. Besonders abends wurden Straßen und Plätze zur swingenden Partymeile
Gelsenkirchen, wie es swingt und lacht: Die Jazztage feierten am Wochenende in der City ihren 20. Geburtstag, und Tausende kamen, um diese Party mitzuerleben. Sie ließen sich mitreißen und machten in den Abendstunden die Innenstadt zu einer Partymeile.
"Eine phänomenale Leistung von Rolf Wagemann", würdigte Oberbürgermeister Frank Baranowski den "Jazz-Papst". "Das ist eine tolle Imageförderung für Gelsenkirchen." Wenn es nach Baranowski geht, soll es auch noch die 40. Jazztage hier geben: "An der Stadt soll es nicht scheitern."
Das wird nicht nur Wagemann freuen, sondern auch die Jazzfreunde, die sich wie bei einem Familientreffen begegnen und die Musik genießen. Wenn Top-Musiker wie Steve Yocum (New Orleans) oder Max Collie (Australien) zu ihren Instrumenten greifen, drängen sich jeweils Hunderte vor den Bühnen.
Wer stilistische Abwechslung sucht, ist etwa bei "Push Up" gut aufgehoben, die mit rockigen Hits von Ray Charles bis zu den Rolling Stones das "U-Bahn-Loch" am Heinrich-König-Platz in einen Hexenkessel verwandeln. Oder man geht zum Bahnhofsvorplatz, wo "Los Bomberos" mit Cocktails und Salsa Karibikfeeling verbreiten. "Toll", sagt etwa Heike Peplinski, "dieser locker-flockige Sound ist perfekt, gut, dass es beim Jazzfestival auch andere Musikrichtungen gibt."
Die Jazztage liefern ein Rundum-Verwöhn-Paket. Beim Auftritt der Bourbon Street Stompers am Samstag meint etwa eine ältere Dame: "Die Jungs sind nicht nur ein Ohren-, sondern auch ein Augenschmaus." Ein Hauch von New Orleans weht durch die Bahnhofstraße und erstmals auch über den Hauptmarkt, als am Samstag die Marching Jazz Paraden den Soundtrack zum Einkaufsbummel liefern.
Ob bei der Gala mit der Freiburger "Boogie Connection" am Samstag im Maritim oder beim Ökumenischen Gottesdienst Sonntag am Heinrich-König-Platz: Es ist voll vor den Bühnen, 50 000 Gäste insgesamt besuchen das Jazzfestival 2007 laut Veranstalter Rolf Wagemann. Der ruht sich auf dem Erreichten nicht aus, sondern denkt schon ans nächste Jahr: "Ich will versuchen, mehr Sponsoren zu finden, um ein noch besseres Programm bieten zu können."