Beeindruckende Bilder bei Schultheatertagen

Fantasie, Poesie und ein guter Schuss Humor - das waren die Zutaten, dank derer die Theater-AG des Pestalozzi-Gymnasiums in Herne mit ihrer Aufführung der "Schneekönigin" bei den Schultheatertagen verzauberte. Ein aufwändig gestaltetes Bühnenbild stellte aufgrund zahlreicher Umbaupausen zwar die Geduld einiger kleiner Zuschauer auf die Probe, überraschte aber immer mit ebenso schlichten wie wirkungsvollen Bildern.

AG-Leiterin Maike Verwey und ihre agile Truppe haben das klassische Märchen von Hans Christian Andersen unter Beibehaltung zentraler Motive modernisiert. Die Handlung: Gerda und Kai sind die besten Freunde - bis Kai sich verändert: Die Scherben eines vom Teufel persönlich geschaffenen Zauberspiegels haben ihn getroffen und lassen nun sein Herz langsam zu Eis werden. Ein perfektes Opfer für die böse Schneekönigin, die ihr Reich der Kälte über die ganze Welt ausbreiten will und Kai entführt, damit er ihr bei diesen Plänen helfen kann. . .

Kinder wie Erwachsene hatten Freude an der poetischen Erzählung, der simplen und der fantasievollen Darstellung auf der Bühne.

Mit einer völlig anders gearteten Inszenierung endeten die diesjährigen Schultheatertage: Mit der Szenencollage "Ophelia - Du Schöne" steuerte die Theatergruppe am Heisenberg Gymnasium Gladbeck (Leitung: Bernd Matzkowski) den vielleicht ungewöhnlichsten Beitrag des Treffens bei. In 17 Bildern untersuchen die Jugendlichen den von Shakespeares tragischer Selbstmörderin aus "Hamlet" begründeten Topos der weiblichen Wasserleiche, der sich durch Literatur und Film zieht - bis in die Gegenwart.

James Bond ("Casino Royale") als Filmausschnitt, Auszüge aus Thomas Harris' "Schweigen der Lämmer" als Lesung, Lyrik von Benn, Brecht, Heym, Rimbaud, Musik, Tanz, Sprache, Darstellung, Pantomime, Licht, Projektion - alles verbindet sich zu einer sinnlichen, dichten und fesselnden Meditation über das Spannungsfeld zwischen Liebe und Tod - mit allen Schattierungen. Dabei ziehen sich einzelne Motive (u.a. das berühmte Ophelia-Bild von John Everett Millais) Zusammenhang stiftend durch die Aufführung. Ein starker Schlusspunkt! Sto