Gelsenkirchen ist sicher, so viel lässt sich anhand der aktuellen Kriminalstatistik sagen.

Sicherer jedenfalls als alle anderen Städte im Ruhrgebiet. Und Nordrhein-Westfalen weit gibt es in Städten mit über 200 000 Einwohnern nur in Wuppertal und Bielefeld weniger Straftaten als hier bei uns. „Wir haben uns vor Jahren eben dieses Ziel gesetzt”, betonte Kriminaldirektor Jörg Henschel gestern im Rahmen der Vorstellung der Zahlen. „Das haben wir geschafft, darauf sind wir stolz.” Insgesamt wurden in Gelsenkirchen im Jahr 2007 23 371 Straftaten begangen, das sind rund 5,7 Prozent weniger, als im Vorjahr. Gleichzeitig konnte man die Aufklärungsquote steigern, nämlich um rund 3,4 Prozent auf rund 49, 8 Prozent. Was mindestens ebenso erfreulich ist: Es ist mitnichten der Fall, dass, wie etwa Medienberichte oft suggerieren, die Anzahl der jugendlichen Straftäter gestiegen ist. „Es gab immer Jugendkriminalität, und es wird sie immer geben”, sagt Jörg Henschel. Wichtig sei, dass man Strategien für die Mehrfachtäter finde. „Wer immer wieder straffällig wird, der gerät schließlich komplett auf die schiefe Bahn, auch als Erwachsener. Hier müssen wir aufpassen.” Im Auge behalten müsse man ebenfalls die Straftaten, die unter Alkoholeinfluss zu Stande kämen. „Es gibt gerade bei Jugendlichen immer noch einen großen Teil der Körperverletzungen, die auf dieses Moment zurückzuführen sind. Hier müssen wir uns alle fragen, ob wir wirklich Vorbilder sind.” Einen Schwerpunkt der Arbeit wolle man im laufenden Jahr auf die Autodiebstähle richten. „Gerade bei Großereignissen wie etwas Schalke-Spielen kommt es an den Parkplätzen an der Veltins-Arena zu Autoaufbrüchen.” Täter würden hier immer professioneller vorgehen, erläutert Henschel. „Es liegt aber auch viel an einem selbst. Wer sein Navi oder auch Wertgegenstände wie Handy oder die Handtasche offen auf dem Sitz ausbreitet, der lädt Diebe geradezu ein.” Henschel rät zudem dringend, sich die individuellen Nummern auf den Geräten aufzuschreiben. „Das kann uns eine ganz große Hilfe sein bei der Aufklärung.” Zugenommen haben die Fälle von Stalking. Hier verzeichneten die Beamten 57 Fälle, 50 konnten aufgeklärt werden.