Bei der Neuauflage von Ökoprofit investierten zwölf Unternehmen in den Umweltschutz und sparen dadurch fortan bares Geld. Umweltminister Gabriel kam zur Präsentation der Ergebnisse in den Wissenschaftspark

Ob sein Unternehmen auch blaue Bananen transportiere, wollte der Umweltminister wissen. Thomas Christiaans, Chef von A + K Kältetechnik, musste abwinken. Die blaue Banane im Firmenauftritt sei ein Logo, entgegnete er Sigmar Gabriel, und der einzige Grund dafür: Aufmerksamkeit erregen. Was bei dem Besuch aus Berlin offenbar bestens funktioniert hat.

Umweltminister Gabriel war gestern Nachmittag Gast im Wissenschaftspark, wo jene Vertreter aus zwölf Unternehmer zusammenkamen, die in diesem Jahr am Ökoprofit-Projekt teilnehmen. Die Betriebe wurden durchleuchtet, Mitarbeiter geschult, nun investierten die Verantwortlichen in Energiesparmaßnahmen - und sparen fortan jährlich Betriebskosten. Die Bilanz in diesem Jahr: 300 000 Euro müssen die Betriebe weniger für ihre Energie ausgeben, dadurch werden der Umwelt jährlich 1500 Tonnen Kohlendioxid erspart.

"Mit ganz viel Engagement" seien die Unternehmen ans Werk gegangen, lobte Stefan Große-Allermann, Projektleiter bei der Unternehmensberatung Baum-Consult, die die Betriebe begleitete und schulte. Tabu-Themen habe es dabei nicht gegeben, auf den Prüfstand sei "alles" gestellt worden: Abfalltrennung und -vermeidung etwa, der Einsatz von Energie, die Nutzung von Abwärme oder Wasser, ja selbst die Organisation von Arbeitsabläufen.

Bei der Ergebnis-Präsentation legten die beteiligten Firmen ihre erwirtschafteten Erfolge auf den Tisch. Unter dem Motto "30 Sekunden für unsere Umwelt und unsere Arbeitsstätte" will der Schalker Reis-Hersteller Müller's Mühle etwa seine Belegschaft animieren, Anlagen wie Licht während der Pausen auszuschalten. Einsparpotenzial: mehrere tausend Kilowattstunden jährlich. Oder Rigips: Das Unternehmen aus dem Stadtnorden will durch die Nutzung der Abwärme aus der Gipstrocknung Kosten von jährlich 100 000 Euro einsparen. Und das A + K Kälteteam, das Unternehmen mit der blauen Banane, spart künftig jährlich 21 800 Euro. Die Beleuchtung des Vertriebshauses für tiefgefrorene und frische Lebensmittel etwa wurde dafür optimiert, und die Fahrzeuge werden zeitnaher zur Auslieferung beladen.

Der Umweltminister lobte die Spannbreite der Einsparmöglichkeiten bei Ökoprofit und betonte, dass es Anreize wie diese für Umweltschutzmaßnahmen geben müsse. Und er hakte nach: Ob auch die Mitarbeiter mitziehen? A + K-Chef Christiaans bejahte. Das Projekt habe viel Spaß gemacht, und auch deshalb habe er die 65-köpfige Mannschaft mitnehmen können.