Deutschland-Premiere im Sport-Paradies mit dem 1. Westdeutschen Kart on Ice Cup Wo sonst Kufen gleiten, schlitterten am Wochenende neun PS über das gefrorene Nass
Unzählige Runden haben sie schon mit den kleinen Flitzern gedreht, teilweise sogar Titel mit ihren Karts erfahren, aber das ist selbst für die alten Hasen unter den 40 Cup-Teilnehmern Neuland: Kart fahren auf Eis. "Das ist einfach nur klasse und macht einen Heidenspaß", begeistert sich Frank Turck, der selber schon zwei Städterennen im Sauerland veranstaltet hat - auf griffigem Asphalt allerdings.
Auf der 200 Meter langen Eisbahn im Sport-Paradies gönnen sich die verbissen kämpfenden Motorsportler keinen Zentimeter. Kart an Kart schieben sie sich durch die Kurven des Ovals, und 600 Spikes pro Reifen verwandeln den gefrorenen Belag in Kratzeis. Wer nicht rechtzeitig bremst, kracht unsanft in die mit Wasser gefüllten Streckenelemente oder dreht eine unfreiwillige Pirouette.
Einer der Fahrer ist der 21-jährige Roy Streit, amtierender deutscher Kart-Slalom-Meister: "Man hat natürlich weniger Grip. Deshalb muss man ganz anders fahren und viel mehr driften als sonst üblich. Am Anfang hat es bei mir nicht so toll geklappt, aber jetzt läuft's."
Seit dem frühen Vormittag kämpfen die Fahrerinnen und Fahrer - ein reines Frauenteam ist auch dabei - um die besten Rundenzeiten und die Finalteilnahme. Die besten benötigen für eine Kurs-Umrundung gerade mal 16 Sekunden. Insgesamt gehen zehn Mannschaften mit jeweils vier Fahrern an den Start.
"Finaaale! Ooooh!", freuen sich am Abend die Eisraser vom Team "Hornet-Racing" über einen der sechs begehrten Startplätze für die Endrunde. Bevor zum letzten Mal die neun PS starken Motoren angeschmissen werden, überprüft Eismeister Lothar Brink nochmal die Beschaffenheit der Strecke: "Bis jetzt wurden etwa sieben Zentimeter abgefahren. Aber das Eis ist noch gut, das reicht für's Finale."
Für den reibungslosen Wettkampf-Verlauf ist die Agentur "XKart" verantwortlich. "Wir kümmern uns um die Karts und rennsportrechtliche Aspekte wie die Zeitnahme. Wir sind rundum zufrieden mit dieser tollen Veranstaltung. Die Leute lachen, und die Mediziner haben nichts zu tun gehabt - das ist das Wichtigste."
Dann heißt es nochmal "start your engines", und die sechs Finalisten begeben sich auf ihre letzten 20 Runden. Schon früh hat der Fahrer vom "Rec Team Dream Multimedia" eine halbe Runde Vorsprung, gibt die Führung nicht mehr ab und überrundet sogar noch zwei Konkurrenten. Zweiter wird der Fahrer von "Hornet-Racing", Dritter das "Gerhardi Kart Racing Team". Und obwohl leer ausgegangen, sagt Frank Turck: "Hoffentlich nächstes Jahr wieder!"