Die Geschichte der Künstersiedlung Halfmannshof in der NS-Zeit wird wissenschaftlich untersucht.

Bildungsdezernent Manfred Beck kündigte gestern gegenüber der WAZ an, dass die Stadt ein solches Projekt unterstützen und (mit-)tragen wird - auch finanziell. Wie mehrfach berichtet, hat eine geplanten Aktion des Internet-Forums Gelsenkirchener Geschichten eine öffentliche Debatte über die Rolle der Siedlung und ihres Künstlers Hubert Nitsch ausgelöst. Nach anfänglicher Ablehnung durch den Sprecher der Siedlung hat sich der Halfmannshof geschlossen für eine Aufarbeitung ausgesprochen. „Aus unserer Sicht ist es für die Stadt wichtig, mehr zu erfahren”, so Manfred Beck. Das sehe auch der OB so. Das Institut für Stadtgeschichte (ISG) soll eine solche Untersuchung durchführen. Die Recherche sei aber sehr zeit- und kostenintensiv: Das ISG müsse in Berliner Archiven aufwändige Nachforschungen anstellen; für diese Zeit müssten Honorkräfte für die „normale” Arbeit des Instituts verpflichtet werden. Außerdem müsse am Ende dieses Prozesses eine Publikation stehen. Auf rund 30 000 Euro schätzt Manfred Beck die Kosten. Der sich zurzeit gründende Förderverein der Siedlung habe signalisiert, einen Teil zu übernehmen. Außerdem sollen weitere Sponsoren angesprochen werden. An den Finanzen werde dieses Projekt aber nicht scheitern: „Die Stadt wird die Differenz tragen”, so Beck.