Änderungen zum Jahreswechsel. Teil 4
Ob Steuern, Versicherungen, Recht, Gesundheit, Pflege, Energie, Verkehr: Auf die Bürger kommen in 2008 zahlreiche Änderungen zu. Die Verbraucherzentrale hat die wichtigsten für die WAZ zusammengestellt. Teil 4: Gesundheit/Pflege/Ernährung.
Die Kassen müssen ihre Versicherten nun jedes Jahr auf empfohlene Vorsorge-Untersuchungen hinweisen. Erstmals haben Frauen bis 25 Jahre einen Anspruch auf einen Chlamydien-Test. Dem ab Juli für alle Versicherten ab 35 Jahren vorgesehenen Hautkrebs-Screening muss Berlin noch zustimmen. Chronisch Kranke müssen sich künftig "therapiegerecht" verhalten, um bei den Zuzahlungen entlastet zu werden - etwa durch Teilnahme an einem Chronikerprogramm ihrer Kasse. Und: Ab April ersetzt die elektronische Gesundheitskarte mit Bild und Namen schrittweise die bisherige Versichertenkarte. In der privaten Krankenversicherung erwarten Männer steigende, Frauen sinkende Beiträge.
Ab 1. Juli steigt der Beitrag für die Pflegeversicherung. Wohl ebenfalls im Sommer wird die Reform der Pflegeversicherung mit Verbesserungen in der ambulanten Versorgung kommen. So werden etwa Pflegegeld und Pflegesachleistung bis 2012 schrittweise angehoben, so die Verbraucherschützer weiter.
Senioren-Wohngemeinschaften können ihre Pflegesachleistungen zusammenlegen und gemeinsam finanzieren. Wer als Arbeitnehmer Angehörige pflegt, erhält eine unbezahlte Freistellung vom Job. Und alle Menschen mit Behinderungen haben jetzt den Anspruch, ein so genanntes "Persönliches Budget" gemäß dem Sozialgesetzbuch IX zu beantragen.
Molkereien können nun frei wählen, mit wie viel Fett sie ihre Milch anbieten. Voraussetzung: Der Fettgehalt steht leicht lesbar auf der Verpackung. Und Händler müssen bei Obst- und Gemüsearten das Herkunftsland angeben.