Ergebnisse im Anmeldeverfahren für den fünften Jahrgang liegen nun vor. Eine Konsequenz: Lösung für Ewaldschule tut not

An den Hauptschulen sind die Anmeldezahlen eingebrochen, und auf die Realschulen wollen mehr Schüler mit Gymnasial-Empfehlung: Das sind die zentralen Ergebnisse im diesjährigen Anmeldeverfahren für die Sekundarstufe I. Die endgültigen Zahlen stehen erst in den nächsten Tagen fest - wenn der so genannte Prognose-Unterricht beendet ist und auch jene Viertklässler erreicht wurden, die sich bislang noch an keiner Schule angemeldet haben.

Mit Auszählung der Anmeldebögen - an den Gesamtschulen wurde das Verfahren in diesem Jahr verkürzt (die WAZ berichtete) - stehen die größten Fragezeichen hinter den Hauptschulen.

Am Eppmannsweg, an der Frankampstraße und der Grillostraße brachen die Zahlen kräftig ein. "Trotz des Ganztags", kommentiert Bildungsdezernent Manfred Beck, "ist die Schulform Hauptschule offensichtlich weniger gefragt."

Das sieht Jörg Kuhlmann, Leiter der Hasseler Hauptschule am Eppmannsweg, ähnlich - zu seinem Verdruss: "Eltern schicken ihre Schüler lieber auf eine Gesamtschule als auf eine Hauptschule, weil sich das besser anhört", moniert er. Zuletzt konnte Kuhlmann mit 60 Schülern drei Eingangsklassen bilden, im Sommer 2008 sind es nur noch zwei - oder sogar eine, wenn sich nicht noch Schüler anmelden. Folge: weniger Lehrer, schlechtere Voraussetzungen für eine gute Sprachförderung. Kuhlmann hofft nun, dass seine Schule "nur" eine Durststrecke zu bewältigen hat - und dass das Image der Hauptschule im Lande wieder steigt.

Im dritten Jahr hintereinander wird es auch an der Ewaldschule in Resse keine Eingangsklasse geben - niemand meldete sich an. Damit, sagt Beck, hat diese Hauptschule nun wohl endgültig keine Zukunft mehr und dürfte auslaufen. Den Standort aber gelte es zu retten; dazu sollten jetzt, da der Schulentwicklungsplan für die Sekundarstufen erstellt wird, Gespräche mit der Politik stattfinden. Eine Option "hätte Charme": der Umzug der Abendrealschule in die Ewaldschule. Damit hätten sowohl Abendrealschule als auch Lessing-Realschule - beide sind bislang an der Grenzstraße zu Hause - genügend Platz, so der Bildungsdezernent. Und "Konflikte durch die Doppelbelegung" würden der Vergangenheit angehören.

Ob der sinkenden Schülerzahlen gingen die Anmeldungen meist leicht zurück. Allein die Gertrud-Bäumer-Realschule war kräftig "überbucht" und gab wieder Schüler ab. Auffällig, so Michael Krause, Sprecher der Realschulleiter: Mehr Schüler mit Gymnasial-Empfehlung meldeten sich "bewusst" an der Realschule an, um dort "ganz in Ruhe" auf das Abitur nach zwölf Jahren vorbereitet zu werden.

Bleibt es bei vier Gymnasien im Süden? Auch hier soll der Schulentwicklungsplan eine Antwort geben. Die aktuellen Zahlen, sagt Dezernent Beck, böten aber keine neuen Erkenntnisse. Auch der Umstand, dass am Schalker diesmal nur zwei Züge zu Stande kommen, bleibe ohne Folge: Die Zahlen lägen "im normalen Schwankungsbereich" der Schule, und sollte sich die Politik letztlich für das Aus eines Gymnasiums im Süden entscheiden, "muss es nicht das Schalker sein".

Warum dort die Zahlen deutlich zurückgingen? Es seien eben die Gerüchte, dass das Gymnasium geschlossen werde, sagt Schulleiterin Angelika Philipp. Um klarzustellen: "Wir sind eine lebendige Schule, die weiterhin gute Arbeit leistet."