Alle Jahre wieder steht die Verkehrssituation an der Leithestraße auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Gelsenkirchen-Süd.

Jedesmal werden Konzepte und Projekte diskutiert, Aufträge angeregt. „Wir stellen für die CDU jährlich Anträge, damit die Sache nicht einschläft”, sagt Lothar Jacksteit. Bislang weitgehend wirkungslos. Bewegung sollte jetzt ein Ortstermin bringen. Treffpunkt: Die Tectum-Niederlassung in Ückendorf.

Vor den Bürokomplexen werden die Probleme deutlich. Der Behelfsparkplatz an der Leithestraße: vollgestellt. Die eigenen Parkflächen vor den Gebäuden: dicht. Die weiteren angemieteten Stellflächen und die Parkbuchten an der Stichstraße: gut belegt. „Man hat sich ja vorher nicht so vorgestellt, dass das mal eine mittlere Katastrophe wird”, gesteht Bezirksbürgermeisterin Annelie Hensel. Als der Callcenter-Betreiber sich einst ansiedelte, war der Politik nicht klar, dass er nicht nur willkommene Jobs, sondern auch hohen Parkdruck schaffen würde.

Stadt und LEG, die Landesentwicklungsgesellschaft, haben reagiert und Brachflächen (unter anderem der alten Feuerwache) als Behelfsparkplätze freigegeben. Das brachte Raum, aber keine Verkehrslösungen. Durch zu- und abfahrende Pkw sei es „oft sehr eng auf der Leithestraße”, sagt Hensel. Verschärft werde die Situation durch Eltern, die vor der stätischen Kita halten, um ihre Kinder ein- und aussteigen zu lassen. Hinzu kämen Fahrzeuge einer Kfz-Werkstatt, die oft am Straßenrand stünden. Die Gemengelage könnte sich verschärfen, wenn tatsächlich mal – wie geplant – weitere Gewerbebetriebe angesiedelt würden. An der Stichstraße hinter Tectum ist noch viel freie Fläche für Arbeiten und Wohnen am Rheinelbepark. „Die Autos werden auf jeden Fall nicht weniger”, steht für die Politik fest.

Einen Eindruck von der Lage hat sich auch mehrfach Karin Göhring verschafft. Im Referat Verkehr ist sie zuständig für die Verkehrsordnung. Drängenden Handlungsbedarf hat sie bislang allerdings nicht gesehen. Auch diesmal bleibt sie eher zuzrückhaltend, sagt aber zu, die Beschilderung zu überprüfen. Halteverbot vor dem Kindergarten wünscht sich die Politik. Die entsprechende Beschilderung „bringen wir nur an, wenn es erforderlich ist”, betont Göhring. Und: „Das würde natürlich auch dazu führen, dass sich die Leute anderswo Platz suchen.” Eine – dagegen – große Lösung dürfte unendlich schwerer zu realisieren und vor allem zu finanzieren sein. Was fehlt, stellen SPD- und CDU-Vertreter einhellig fest, „ist ein Parkhaus”. Anbieten würde sich dafür die Freifläche der alten Feuerwache. Die Forderung soll jetzt nochmals als Antrag in Form kommen.