Das Weka-Karree auf der Bahnhofstraße, das erst 2007 von einem italienischen Immobilienkonzern gekauft wurde, steht nach WAZ-Informationen möglicherweise erneut vor einem Eigentümerwechsel.

Offen ist, ob das neue Dynamik in die Idee bringt, die Freiflächen dahinter, die größtenteils als Parkplatz genutzt werden, attraktiv zu bebauen. Monate ist es her, dass Herren in italienischen Anzügen sich vor Ort ein Bild machten, nachdem auf der Immobilienmesse Expo Real in München Kontakte hergestellt wurden. Die Idee einer Bebauung kursiert schon länger: Das Grundstück in Top-Lage bietet sich für ein Wohn- und Geschäftshaus an. 2006 unter den Voreigentümern gab es es schon Pläne, die auch einen Verbindungssteg zum Weka-Haus skizzierten, eine Tiefgarage planten. Investoren aus Holland sollen interessiert gewesen sein. Auch die möglichen neuen Besitzer sollen schon nach den Entwicklungspotenzialen erkundigt haben. Der größte Teil des Grundstücks gehört zur Weka-Immobilie. Dazu kommen kleinere städtische und private Anrainer-Parzellen. Und mittendrin steht ein mehrstöckiges Haus, das einen Sex-Shop beherbergt. Zu den Eigentümern bestehen Kontakte. Ein möglicher Kauf sei auch eine Preisfrage, heißt es. Öfter war von einem kleineren Einkaufszentrum mit 16 000 qm Verkaufsfläche in der City die Rede; Standort: das Weka-Areal. „Hier schlummert ungenutztes Potenzial”, begründet die CDU ihren Wunsch, im Planungsausschuss kommende Woche einen Bericht von der Stadtverwaltung zu bekommen. Sie will das Areal aus dem Dornröschenschlaf wecken. Indirekt wird Kritik vernehmbar, dass die Stadt mögliche planungsrechtliche Hindernisse aus dem Weg räumen soll, um zeitnah eine Vermarktung zu ermöglichen. Stadtplaner Stephan Rommelfanger weiß um den uralten Bebauungsplan an der Stelle, der „nicht für eine Neunutzung passen würde” und sagt zu, dass sich der Plan aber „binnen weniger Monate” ändern ließe. „Das habe aber erst Sinn, wenn ein Gesamtkonzept vorliegt. Wir müssen schließlich erst wissen, wie ein mögliches Vorhaben aussehen soll”, erklärt Rommelfanger und hält nichts von einem neuen Bebauungsplan in den blauen Dunst hinein. Unstrittig ist für den Stadtplaner, dass eine Neunutzung des Areals „gut für die Innenstadtentwicklung wäre”. Dort könnte sich u.a. der Frischemarkt ansiedeln, den sich City-Macher seit langem für die Innenstadt wünschen. Was die Stadt aber nicht will ist eine „eingeschossige Kiste mit einem Parkdeck auf dem Dach”.

Neubau Bahnhofstraße 12/14

Aus der Baugrube wächst der Neubau des Geschäfts- und Bürohauses an der Bahnhofstraße 12/14. Die Credit suisse ist Investor für den repräsentativen Neubau für mehr als zehn Mio €, der Ende des Jahres bezogen sein soll. 2700 qm Verkaufsfläche auf drei Ebenen vom Untergeschoss bis zur 1. Etage erstrecken sich hinter der Glas-Fassade. „Das ist eine 1a-Lage in er City”, schwärmt Projektbetreuer Norbert Mewis. Heiße Kandidaten sind ein Textil-und ein Schuh-Anbieter oder ein Elektromarkt für die Gesamtfläche. Für die 2600 qm der oberen Stockwerke entscheide sich in den nächsten Wochen, ob sie komplett für Praxen und Kliniken genutzt werden – nicht für den Hausarzt um die Ecke, sondern konzentriert für die so genannte „Wunschmedizin”, sei es mit Augenlaserklinik. Zahnmedizin oder Schönheits-OP. Branchenkenner Mewis: „Innenstädte erleben eine Renaissance. Gerade in Gelsenkirchen tut sich viel.”